10.06.1978 19:45 Uhr

2. Finalrunde als Nahziel erreicht

Cordoba - Vor dem abschließenden Gruppenspiel der 1. Finalrunde am 10. Juni gegen Tunesien wurde eifrig gerechnet: Ein Sieg gegen die Afrikaner bedeutete in der nächsten Runde die vermeintlich schwere Gruppe mit Brasilien, Argentinien und Peru als Gegner. Bei einem zweiten Platz würden die Niederlande, Italien und Österreich warten.
Am Ende langt es für die Schützlinge von Helmut Schön zu einem schmeichelhaften 0:0 gegen Tunesien und Platz zwei hinter Polen. Doch mit etwas mehr Glück hätten die vor allem nach der Pause respektlos auftretenden »Underdogs« Deutschland vom Thron stürzen können. Mehrfach bewährt sich Sepp Maier (FC Bayern München) als großer Rückhalt und verhindert die tunesische Führung.
Auf der anderen Seite gelingt weder im Aufbau noch im Angriff etwas Zwingendes. Heinz Flohe (1. FC Köln) und Hansi Müller (VfB Stuttgart) stellen im Mittelfeld ihre »Traberqualitäten« unter Beweis, vorne stehen sich Dieter Müller (1. FC Köln) und Klaus Fischer (FC Schalke 04) gegenseitig auf den Füßen – wenn sie überhaupt einmal einen Ball erhalten. Trotzdem fällt in der 61. Minute fast der Führungstreffer: Fischer setzt sich einmal gegen seinen Kontrahenten durch, schießt aber aus ungünstigem Winkel auf das Tor, anstatt den Ball dem weitaus besser postierten Dieter Müller aufzulegen. Ein Tor wäre allerdings zu diesem Zeitpunkt auch nicht verdient gewesen.
Nach 90 Minuten wird die DFB-Auswahl mit einem Pfeifkonzert aus dem Estadio Chateau Carreras verabschiedet. Nicht nur der »kicker« sieht die Darbietungen der Mannschaft als »bösen Rückfall« in längst vergessene Fußballzeiten.

Der Spielbericht stammt aus "Die Chronik des deutschen Fußballs", die Ihr mit vielen zusätzlichen Infos und Hintergründen auch online bestellen könnt: Chronik des deutschen Fußballs.

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