26.06.2002 16:30 Uhr

Samba-Fußball im WM-Finale - Ronaldo schießt mit seinem sechsten WM-Treffer die Brasilianer ins Endspiel

61.058 Zuschauer im japanischen 'Saitama Stadium' sahen eine spannende, teilweise hochklassige Halbfinalbegegnung, bei der sich beide Teams mehr um attraktiven Offensivfußball als um die 'Null muß stehen'-Taktiken bemühten. Das einzige Tor gelang mal wieder Ausnahmestürmer Ronaldo, der damit seinen sechsten Treffer bei dieser WM schoß und das Traumfinale gegen die DFB-Elf perfekt machte.

Zu Beginn der Partie waren es vor allen Dingen die Türken, die versuchten, das Geschehen auf dem Platz an sich zu reißen. Angetrieben von einem spielfreudigen Yildiray Bastürk und dem jungen Defensivspieler Emre Belözoglu (Inter Mailand) gewann die Günes-Elf die Oberhand, kam zu einigen guten Strafraumszenen, konnten aber den entscheidenden Paß nicht anbringen. Nach einer Viertelstunde, die Anfangsoffensive der Halbmond-Kicker hatte sich etwas gelegt, wurde die 'Selecao' stärker. Vor Allem mit Einzelleistungen, u.a. von Ronaldo, Rivaldo und Cafu, konnten sie die nicht immer sichere Hintermannschaft der Türken in Bedrängnis bringen. Ein sehr starker Rüstü Recber im türkischen Tor oder die brasilianische Eigensinnigkeit verhinderten aber die Führung der Samba-Kicker.

Nach der Pause erwischten diese aber einen Auftakt nach Maß: Ronaldo kam schon in der 49. Minute an der gegenerischen Strafraumgrenze an den Ball, ließ vier Verteidiger wie Statisten stehen, schaute kurz auf Rüstü und ließ dem Keeper dann durch einem Schuß mit der Schuhspitze aus 12 Metern keine Chance. Mit seinem sechsten Turnier-Treffer liegt er damit nun alleine in der WM-Torjägerliste vorne, vor der deutschen WM-Überraschung Miroslav Klose und seinem Mannschaftskollegen Rivaldo. Die Brasilianer machten nach der Führung die eigenen Reihen dicht, standen sicher in der Abwehr und ließen so der türkischen Offensivabteilung kaum noch Entfaltungsmöglichkeiten. Dabei vernachlässigte die 'Selecao' aber die eigenen Angriffsbemühungen kaum. Durch immer wieder sehenswerte Einlagen der Offensiv-Individualisten kam sie zu guten Einschußchancen, konnte die endgültige Entscheidung aber nicht erzwingen. Letztendlich brachte Brasilien die Führung aber ungefährdet über die Zeit.

Die Türkei wird mit dem Ausgang des Spiels zwar nicht zufrieden sein, aber die Begeisterung über ihr fantastisches Abschneiden bei dieser WM wird dadurch kaum geschmälert. Das Spiel um Platz 3 am Samstag gegen Gastgeber Südkorea wird wohl eher zu einem Schaulaufen werden, mit dem Ziel, möglichst schnell nach Hause zu kommen, um mit dem ganzen Land zu feiern. Brasilien hat das erwartete Finale gegen Deutschland erreicht und brennt auf den fünten Titel. Sollte die Völler-Truppe gewinnen, zieht sie im Hinblick auf gewonnene WM-Titel mit der 'Selecao' gleich.

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