03.08.2013 22:00 Uhr

Austria-Formkurve soll steigen: Rieder gern gesehener Gast

Vor der Reise in den hohen Norden will die Austria in der Liga wieder voll anschreiben. Mit der SV Ried ist am Samstag (19.00 Uhr) ein in der Generali Arena gern gesehener Gegner zu Gast. Die als Fünfter aktuell einen Platz vor dem Meister platzierten Oberösterreicher kassierten in der vergangenen Saison in Liga und Cup fünf Niederlagen gegen die Wiener. Nach dem Heimauftritt warten auf die Violetten das Rückspiel der Champions League-Qualifikation in Hafnarfjörður am Mittwoch sowie das Derby bei Rapid am darauf folgenden Sonntag.


"Wir haben drei wichtige Spiele vor uns, da wäre es wichtig, mit einem Sieg zu starten", legte sich Austrias Sport-Vorstand Thomas Parits fest. Das nach dem 1:5-Debakel in Salzburg angeknackste Selbstvertrauen soll demnach weiter aufgebaut werden. Die Innviertler wittern aber gerade deshalb ihre Chance. "Man merkt, dass bei ihnen gewissen Dinge noch nicht so gut funktionieren. Deshalb müssen wir uns einfach trauen und auch nach vorne spielen", sagte Ried-Trainer Michael Angerschmid.


Seine Mannschaft reiste wieder einmal mit der Hoffnung an, aus Wien-Favoriten endlich Zählbares mitzunehmen. In 32 Auswärtsauftritten bei der Austria setzte es bisher 25 Niederlagen. Nur zwei Mal entführten die Oberösterreicher drei Punkte, zuletzt am 8. August 2010 durch einen Treffer von Peter Hackmair mit 1:0. Angerschmid sieht seine Schützlinge deshalb von jeglichem Druck befreit: "Es ist für uns ein schönes Spiel, weil wir dabei nichts zu verlieren haben."


Sein Gegenüber Nenad Bjelica kann dies nicht behaupten. Nach der herben Pleite in Salzburg erwarten sich die Fans - über 7.000 Karten wurden bis Freitagmittag verkauft - eine Reaktion. Der 1:0-Sieg gegen Hafnarfjörður im Hinspiel der Champions League-Qualifikation ließ diesbezüglich noch nicht die Zungen schnalzen. Bjelica ist sich dessen bewusst. "Ich sehe die Bereitschaft der Mannschaft, Einsatz und Wille sind da. Dass es spielerisch nicht brillant ist, gebe ich natürlich zu", meinte der Kroate.


Der Nachfolger von Peter Stöger sieht die momentan vorherrschenden Formprobleme von Akteuren wie Ried-Schreck Philipp Hosiner (sechs Saisontore 2012/13) als Teil eines Prozesses. "Ich bin überzeugt, dass es von Spiel zu Spiel besser wird", beruhigte Bjelica. Er befinde sich wie seine Mannschaft nach wie vor in der gegenseitigen Kennenlernphase.


"Ich erfahre jeden Tag mehr. Das ist ein Prozess. Die Mannschaft muss die Philosophie des Trainers kennenlernen und umsetzen. Und ich muss jeden einzelnen Spieler des Kaders kennenlernen", sagte Bjelica. Er sei zu einer perfekt funktionierenden Mannschaft gekommen, bringe aber auch eigene Vorstellungen mit. Zum Beispiel beim Training. "Gemäß den Spielern trainieren wir viel mehr", erklärte Bjelica, der aber schmunzelnd nachlegte: "Aber das sagen Spieler immer."


Dem pflichtete auch Parits bei. Austrias Vorstand will Kritik an der noch fehlenden Meisterform gar nicht aufkommen lassen. "Wir sind erst am Beginn der Meisterschaft, man darf nicht alles überbewerten. Ich bin überzeugt, dass sich die Mannschaft steigern wird", sagte Parits. Knackpunkt sei auch die bisher gezeigte Ineffizienz vor dem gegnerischen Gehäuse.


Personell muss die Austria mit Alexander Gorgon wohl eine Stammkraft vorgeben. Der Flügelspieler laboriert an Oberschenkelproblemen, laut Bjelica wird kein Risiko eingegangen. Dafür könnte Daniel Royer gegen seinen Ex-Verein beginnen. Bei Ried kehrten nach dem 1:0-Erfolg gegen den WAC in der Vorwoche die zuletzt erkrankt oder verletzt fehlenden Sandro Wieser, Andreas Schicker und Gernot Trauner wieder ins Training zurück.

apa

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