Sturm Graz durfte sich am Samstag in der 5. Bundesliga-Runde über einen Teilerfolg freuen. Die Steirer kamen gegen Tabellenführer RB Salzburg vor eigenem Publikum zu einem 1:1-Remis. Jonatan Soriano hatte die vor der Pause klar überlegenen Gäste mit seinem siebenten Saisontor plangemäß in Führung gebracht (22.), "Stronach-Stürmer" Robert Berič rettete den Hausherren aber mit dem Ausgleich aus dem Nichts (57.) den dritten Punkt der Saison.

Für Berič war es der erste Saisontreffer in der Bundesliga, die Grazer warten trotz des Lebenszeichens aber weiter auf den ersten Sieg 2013/14. Salzburg ist zwar nun schon seit 24 Runden ungeschlagen, muss sich aber den Vorwurf gefallen lassen, zu wenige Chancen verwertet und im Finish auch zu wenig Zwingendes erspielt zu haben. Die Generalprobe für das Playoff-Hinspiel der Europa League gegen VMFD Žalgiris am Donnerstag verlief somit nicht ideal.

Salzburg-Coach Roger Schmidt hatte im Vergleich zum 4:1-Sieg gegen Grödig zwei Veränderungen vorgenommen, brachte Christian Schwegler in der Abwehr für Florian Klein und Marco Meilinger im Mittelfeld für Jakob Jantscher. Seine Elf machte fast alles richtig, schnürte die Hausherren mit Spielfreude in der eigenen Hälfte ein - und musste sich letztlich nur über die Chancenauswertung ärgern.

Möglichkeiten durch Sadio Mané (12., 21.), der nach 34 Minuten nach Gelb sicherheitshalber von Schmidt ausgetauscht wurde, den neuerlich starken Kevin Kampl (20.), Meilinger (29.) und Stefan Hierländer (45.+2) hatte Salzburg in der ersten Hälfte zu verzeichnen. Es oblag Goalgetter Soriano, nach Flanke von Kampl per Kopf für die Führung zu sorgen (22.).

Die verunsicherten Grazer fanden gegen die dominanten Gäste überhaupt nicht ins Spiel, ließen sich weit hinten hineindrängen und mussten zur Pause froh sein, nur mit 0:1 hinten zu liegen, auch wenn man sich ab der 35. Minute etwas besser aus der Umklammerung der "Bullen" befreien konnte.

Salzburg blieb seiner Linie auch nach dem Seitenwechsel treu, Soriano scheiterte nach neuerlicher Kampl-Flanke volley aber vorerst an Sturm-Keeper Christian Gratzei (48.). Die Gäste investierten nun etwas weniger und kassierten wie aus dem Nichts prompt den Ausgleich: Mit einem steilen Pass auf den rechten Flügel hebelte Sturm die Salzburger Abwehr aus, die ideale Hereingabe von Patrick Wolf drückte Berič aus kurzer Distanz über die Linie (57.).

Die Partie war in Folge viel ausgeglichener, Salzburg benötigte über 15 Minuten, um sich vom überraschenden Gegentreffer zu erholen. Sturm war offensiver, im Finish aber meist zu umständlich. Die Grazer hatten freilich auch Glück, als der "Spitz" von Tobias Kainz an Hierländer im Strafraum (59.) und auch eine Attacke an Kampl (88.) ungeahndet blieben. Gratzei hielt den Punkt für die Steirer schließlich fest und rettete gegen Hierländer bravourös (93.).

apa