Nachdem im Mutterland des Fußballs in diesem Sommer nicht das runde Leder, sondern der kugelige Bauch von Kate die Zeitungen füllte, beherrscht ab dem kommenden Wochenende wieder die Premier League die Schlagzeilen.

Auftakt in Anfield

Das Sommerloch hat auch auf der Insel ein Ende gefunden und der Startschuss zur neuen Spielzeit erfolgt am Samstag, wenn in Liverpool die Reds auf Stoke City treffen. Dort geht Robert Huth in seine achte Premier-League-Saison und möchte diese möglichst mit drei Punkten eröffnen. Der Verteidiger wird es dabei jedoch nicht mit dem wechselwilligen Stürmerstar Luiz Suarez zu tun bekommen, der nach seiner Biss-Attacke noch sechs Spiele von der Tribüne aus verfolgen muss.

Die Spieltagsplaner sparten zum Saisonauftakt mit Spitzenspielen. Am Samstagnachmittag empfängt Arsenal, erstmals angeführt von Interims-Kapitän Per Mertesacker, das Team von Aston Villa. Im heimischen Emirates-Stadium müssen die Gunners vorerst ohne spektakuläre Neuzugänge auskommen. Trainer Arsene Wenger kündigte jedoch Aktivitäten auf dem Transfermarkt an.

Der König ist tot, lang lebe der König

Auch Manchester United fuhr in diesem Sommer bislang eher sporadisch auf dem Transferkarussell mit. Die wichtigste Personalie bei den Red Devils ist der neue Coach - nach dem Ende der Ära Ferguson sitzt nun David Moyes auf der Trainerbank des Rekordmeisters. Der Titelverteidiger startet die neue Zeitrechnung am Samstagabend in Wales bei Swansea City. Die Schwäne gelten bei einigen Experten als mögliches Überraschungsteam. Die Truppe von Michael Laudrup brachte bereits in der vergangenen Saison konstant Leistung und verstärkte sich in der Pause punktuell, beispielsweise mit Sturmtank Wilfried Bony aus Arnheim.

In den weiteren Partien am Sonnabend stehen sich Norwich City und der FC Everton gegenüber, Sunderland empfängt Fulham, Aufsteiger Cardiff City reist zu West Ham und West Bromwich bekommt es mit Southampton zu tun. Da die meisten dieser Teams zumindest auf dem Papier in ähnlichen Sphären unterwegs sind, werden hier wohl direkt zu Beginn die Standorte bestimmt und auch die ersten Punkte für einen gesicherten Mittelfeldplatz oder gar im Abstiegskampf gesammelt.

The Special One is back

Am späten Sonntagnachmittag wird José Mourinho wieder den Platz auf der Trainerbank an der Stamford Bridge einnehmen. Der „nach Hause“ gekehrte Portugiese empfängt mit Chelsea einen weiteren Rückkehrer: Aufsteiger Hull City, das sich in der vergangen Saison in einem Herzschlagfinale auf Rang zwei behaupten konnte. Bei beiden Teams sieht man in der Kaderübersicht die deutsche Flagge, doch sowohl Nationalspieler Andre Schürrle bei den Blues, als auch Nick Proschwitz auf Seiten der  Tigers werden das Geschehen wohl vorerst von der Bank aus verfolgen müssen

Mit den Tottenham Hotspur startet am selben Tag eine weitere Spitzenmannschaft in die Saison. Ob Superstar Gareth Bale beim Auswärtsspiel gegen Crystal Palace mit von der Partie sein wird, steht noch in den Sternen. Das Wechseltheater um den Waliser, das sich durch den kompletten Sommer zog, hat mittlerweile einen Punkt erreicht, an dem Bale laut Medienberichten nicht mehr im Trikot der Spurs auflaufen will. All das wird Crystal Palace nur bedingt interessieren. Der Aufsteiger, der im letzten Jahr mit Ach und Krach die Rückkehr ins Oberhaus schaffte, wird von Beginn an jeden möglichen Punkt gegen den Abstieg sammeln. Im Hauptstadtderby wollen die Kicker aus dem Londoner Süden sofort damit beginnen.

City erneut teuer saniert

Wie in den vergangenen Jahren schon üblich floss beim zweiten großen Klub aus Manchester das Geld in der Sommerpause wieder in Strömen. Mit Jesus Navas, Fernandinho, Alvaro Negredo und Stevan Jovetic kamen gleich vier Hochkaräter zu den Citizens. Trainiert werden sie vom neuen Coach Manuel Pellegrini, der mit seinem Team als letzte Topmannschaft ins Geschehen eingreift und am Montag Newcastle United zu Gast hat. Die Magpies stehen bei einigen Fachleuten als Geheimtipp auf dem Zettel, sofern sie störende Nebenkriegsschauplätze wie den Sponsorenzoff unterbinden können.

Marcel Schmidt