05.02.2025 13:25 Uhr

Nottingham Forest löst Freibier-Chaos aus

Nottingham Forest löste mit dem 7:0 gegen Brighton ein Freibier-Chaos aus
Nottingham Forest löste mit dem 7:0 gegen Brighton ein Freibier-Chaos aus

Nottingham Forest sorgt in der Premier League für Furore. Eigentlich als Abstiegskandidat gehandelt, klaut der Klub den Superreichen die Punkte und träumt von der Champions League.

Im Gedling Inn regierte das Chaos. Pub-Besitzerin Becky Webster pustete kräftig durch, als beim Spiel von Nottingham Forest gegen Brighton and Hove Albion der Schlusspfiff ertönte.

"Nicht in meinen kühnsten Träumen hätten wir uns vorstellen können, dass sie sieben Tore schießen würden", sagte die Wirtin, die das historische 7:0 an ihre Grenzen getrieben hatte.

Webster hatte Freigetränke für jedes Forest-Tor ausgelobt - und die "Tricky Trees" lieferten reichlich. Etwa 300 Pints gingen über die Theke, anschließend feierten die Fans einfach weiter. "Es fühlte sich an, als hätte Forest die Weltmeisterschaft gewonnen", schwärmte Webster.

Dass Nottingham die Mannschaft des deutschen Teammanagers Fabian Hürzeler derart überrollte, passt hervorragend in eine Saison, in der Forest als "Robin Hood der Premier League" regelmäßig den Superreichen die Punkte klaut.

In der Liga der Wohlhabenden liegt das Team von Manager Nuno Espirito Santo auf Rang drei. Der Sieg über Brighton bildete einen weiteren Höhepunkt einer unwahrscheinlich starken Saison.

Nottingham Forest: Kein "Robin Hood der Premier League"

Mit sechs Punkten mehr als der Gigant Manchester City und gar 18 vor dem abgestürzten Rekordmeister ManUnited steuert Nottingham auf die Champions League zu. Es wäre die Europapokal-Rückkehr nach 30 Jahren für den einzigen Klub überhaupt, der mehr europäische Trophäen als nationale Meistertitel gewonnen hat.

"Nächste Woche versuchen wir es wieder, das ist wichtiger", sagte Espirito Santo, der Portugiese und sein Team bleiben erfolgshungrig und fokussiert: "Es hat keinen Sinn, es als beste Leistung zu bezeichnen - wir müssen uns auf Konstanz konzentrieren."

Doch von den Reichen zu stehlen, um den Armen zu geben - so schön sie auch ist, diese alte Legende geht nicht vollends auf. Denn Forest zählt mittlerweile selbst zu den Gutbetuchten: 2017 kaufte der griechische Geschäftsmann Evangelos Marinakis - gleichzeitig Inhaber von Olympiakos Piräus - den damals zweitklassigen Klub mit dem Versprechen langfristiger Stabilität und ließ finanziell Taten folgen.

Für die Premier-League-Rückkehr 2022 gab Forest wahnwitzige 182 Millionen Euro und damit mehr als je ein Aufsteiger zuvor für Zugänge aus. Dennoch spielte Forest zunächst gegen den Abstieg, erst zwei Jahre und mehrere Hundert Millionen Euro Transferausgaben später geht der Plan auf. Zweimal bereits ärgerte Nottingham in dieser Saison den Ligaprimus FC Liverpool und darf auch deshalb von der Königsklasse träumen.

Webster und ihrer Familie bescherte der Klub kurz nach dem Sieben-Tore-Spektakel einen ganz besonderen Moment.

Weil zahlreiche englische Medien über die ausgeuferte Freibier-Aktion berichtet hatten, besuchten Klubvertreter den Pub und überreichten Webster als Erinnerung ein Trikot - natürlich mit der Nummer 7.

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