So trotzt Liverpool-Coach Klopp der Personalnot
Jürgen Klopp kam aus dem Staunen nicht heraus. Das Vertrauen in seine Youngster, es war gezwungenermaßen groß - dass sie es aber derart beeindruckend zurückzahlen würden, überraschte auch den Teammanager des FC Liverpool: "Ich kann mir nur vorstellen, wie sich diese Woche anfühlen muss für die Jungs", schwärmte Klopp nach dem 3:0 (1:0) über den FC Southampton im Achtelfinale des FA Cup.
Gemeint waren damit die beiden 18-Jährigen, die den Erfolg fast im Alleingang herausgeschossen hatten. Flügelstürmer Lewis Koumas machte in seinem allerersten Spiel für die Reds kurz vor der Pause den Anfang (44.). "Das war ein herausragendes Finish - ein wunderbares Tor", sagte Klopp.
Weil in Hälfte zwei auch noch Koumas' gleichaltriger Stürmerkollege Jayden Danns (73., 88.) doppelt traf, sah sich Klopp im Anschluss gezwungen, vor zu großer medialer Aufmerksamkeit für seine "außergewöhnlichen Talente" zu warnen.
"Es ist ein bisschen wie mit unserer neuen Darts-Sensation", sagte Klopp in Anspielung auf den inzwischen 17 Jahre alten Vize-Weltmeister Luke Littler und mahnte: "Es ist in Ordnung heute Nacht, aber ab morgen lasst die Jungs bitte in Ruhe! Sie müssen noch viel lernen."
Die Liverpooler, die am vergangenen Sonntag im Ligapokal den ersten von vier möglichen Titeln in Klopps Abschiedssaison gesammelt hatten, kämpfen derzeit mit heftigen Personalproblemen - können sich in der Not aber auf ihre glänzende Jugendarbeit verlassen.
Gegen Southampton standen drei Teenager und zwei 20-Jährige in der Startaufstellung, drei weitere Teenager wurden eingewechselt. Darunter auch der erst 16 Jahre alte Mittelfeldspieler Trey Nyoni, der zum jüngsten FA-Cup-Debütanten in der Geschichte des FC Liverpool avancierte.
"Wir müssen uns derzeit während der Spiele entwickeln", sagte Klopp, der auf zahlreiche Stammspieler wie Torwart Alisson, Joel Matip, Trent Alexander-Arnold, Dominik Szoboszlai, Mohamed Salah oder Darwin Nunez verzichten muss: "Aber wir finden immer irgendwelche Lösungen."