20.02.2024 17:12 Uhr

Campbell überzeugt auch beim SC Freiburg

Eileen Campbell ist ein unverzichtbarer Teil des österreichischen Nationalteams.
Eileen Campbell ist ein unverzichtbarer Teil des österreichischen Nationalteams.

Eileen Campbell hat am Dienstag mit viel Selbstvertrauen die erste Einheit im Trainingslager des ÖFB-Frauen-Nationalteams in Marbella absolviert. Die 23-jährige Vorarlbergerin hatte am Samstag beim 3:0-Erfolg ihres SC Freiburg gegen Werder Bremen ihren Premierentreffer im deutschen Oberhaus erzielt. "Es ist ein besonderes Tor, weil es das erste in der Bundesliga war. Das ist ein Aufschwung, den ich mitnehme", verlautete die Stürmerin im Rahmen eines Online-Medientermins.

Speziell im Hinblick auf die Einsätze im ÖFB-Dress sei es immer wichtig, zuvor in der Liga Selbstbewusstsein zu tanken. Im fünften Pflichtspiel für ihren neuen Arbeitgeber platzte der Knoten, nachdem es zuvor im Abschluss nicht nach Wunsch gelaufen war. "Es waren auch für das Team sehr wichtige drei Punkte, ich bin sehr froh, dass ich einen Teil dazu beitragen konnte und habe auch in Zukunft vor, das zu tun", sagte Campbell. Dass sie bei Freiburg mit den beiden ÖFB-Teamkolleginnen Lisa Kolb und Annabel Schasching zusammenspielt, hat in den vergangenen Wochen vieles erleichtert, auf und neben dem Platz.

Die Neuregelung des Alltags sei nach dem Wechsel von Altach im Winter samt Abschied vom elterlichen Zuhause und dem Ende ihrer Vollzeit-Berufstätigkeit die größte Umstellung gewesen. "Mit der Umstellung ist es mir aber besser gegangen, als ich es mir vorgestellt hatte", so Campbell. In der Liga sei das Tempo viel höher, die Qualität viel besser, und auch körperlich gehe es viel robuster zur Sache als in der österreichischen Bundesliga. In Freiburg hat sie sich schnell einen Stammplatz ergattert. "Ich versuche, so viel Positivität in die Mannschaft zu bringen wie möglich", erläuterte die Angreiferin. Das kann sie auch im Nationalteam.

Campbell kann mit Druck umgehen

"Es war tatsächlich eine rasante Entwicklung", betonte die unter dem rechten Auge angeschlagene Campbell. Nach nur elf Länderspielen, in denen ihr auch vier Tore - drei in der Nations League - gelangen, gilt sie an vorderster Front schon als Nummer eins. "Ich hätte vor einem Jahr nicht geglaubt, dass es so wird. Man nimmt es dankend an, es darf gerne so weitergehen", sagte Campbell, die heuer zum zweiten Mal als Vorarlbergs Fußballerin des Jahres ausgezeichnet wurde. Dass ein erhöhter Druck mit dem höheren Standing im Team einhergeht, ist ihr vollauf bewusst.

"Wenn man einmal seine Leistung nicht bringt, muss man sich viel anhören von außen. Ich bin aber eine Spielerin, die sehr gut mit so etwas umgehen kann, habe schon in der Vergangenheit bewiesen, dass mich Kritik nicht knickt", sagte Campbell. Vermehrt auch in sozialen Medien im Vordergrund ihrer beiden Teams zu stehen, sei "etwas Überwältigendes".

Purtscheller setzt sich bei Essen durch

Lilli Purtscheller hat diesen Sprung noch vor sich, im Herbst hatte sie erstmals die Ehre, von Beginn an im Teamdress aufzulaufen. Anspruch auf die "Starting Eleven" stellt sie nach sechs Länderspielen noch keinen. "Ich versuche einfach in jedem Training aufzuzeigen, konzentriere mich darauf, was ich beeinflussen kann." Bei der SGS Essen ist sie vom "Niemand von Sturm Graz", wie sie selbst sagte, schon zur Stammspielerin aufgestiegen.

Am 29. Jänner durfte sie beim 1:3 gegen Wolfsburg über ihr Premierentor jubeln. "Es war schon besonders. Leider hat es sehr lange gedauert. In dem Moment habe ich mich sehr gefreut, da wir aber verloren haben, hat die Enttäuschung damals überwogen", gab die 20-jährige Tirolerin Einblick. Essen soll nur eine Karriere-Zwischenstation sein. "Ich konzentriere mich darauf, mich hier von Woche zu Woche weiterzuentwickeln, aber natürlich sind meine Ziele höher."

Vorerst gilt ihr Blick dem Duell mit Europameister und Vize-Weltmeister England am Freitag (20.45 Uhr) in Algeciras. Am Mittwoch (16.30) treten die ÖFB-Frauen auch noch im Marbella Football Center gegen Dänemark an.

apa

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