04.05.2023 12:19 Uhr

"Huldigt Haaland!" Irre Rekordnacht mit Nachspiel

Erling Haaland schreibt Geschichte
Erling Haaland schreibt Geschichte

Und wieder ein Rekord: Der Fußball-Welt gehen für Wunderstürmer Erling Haaland langsam, aber sicher die Superlative aus.

Mit dem schmerzhaft-scherzhaften Nachspiel seiner magischen Rekordnacht hatte Erling Haaland nicht gerechnet.

"So etwas habe ich noch nie erlebt", sagte der Wunderstürmer verblüfft über das Spalier aus schulterklopfenden und feixenden Kollegen. "Es hat ganz schön weh getan", ergänzte er breit grinsend, "weil mir alle auf den Rücken gehauen haben."

Ehre, wem Ehre gebührt: Mit seinem 35. Ligator hat das norwegische "Tormonster" beim 3:0 mit Manchester City gegen West Ham United den vermeintlich ewigen Premier-League-Rekord geknackt.

"In diesen schweren Zeiten", ulkte Idol Gary Lineker auf Twitter, "sind unsere Gedanken bei Alan Shearer." Doch die Stürmerlegende, die 1995 wie Andy Cole ein Jahr zuvor 34 Tore erzielt hatte, konnte sich "keinen netteren Kerl" als Erben der verlorenen Bestmarke vorstellen.

Für Shearer steht fest: "Er ist der Beste!" Und bisweilen selbst überwältigt von seinen Großtaten. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll", stammelte der 22-Jährige bei seiner kurzen Kabinenansprache sichtlich nervös, "aber ich bin sehr glücklich. Vielen Dank, Jungs!" Der Rest waren Jubel und Applaus.

Der an Wortgirlanden reichen englischen Presse gingen derweil die Superlative aus. Haaland, schrieb die altehrwürdige "Times", spiele "in einer eigenen Liga", der "Independent" titelte: "Huldigt Haaland!"

Guardiola schwärmt von Haaland

Pep Guardiola, der das Spalier höchstselbst organisiert hatte, tat genau dies - und verglich Haaland sogar mit seinem einstigen Musterschüler Lionel Messi. An Torgefahr und Mentalität, betonte er, könne es der Angreifer mit dem siebenmaligen Weltfußballer aufnehmen.

"Wir lernen so viel von ihm", schwärmte Guardiola, "auch ich als Trainer. Er ist etwas Besonderes, ein einzigartiger Mensch." Eines Tages, prophezeite der Trainer, "wird er seine eigenen Rekorde brechen".

Zunächst nimmt Haaland in den verbleibenden fünf Ligaspielen die 37 Tore von Ron Davies (FC Southampton/1967) ins Visier, dem letzten Stürmer, der in der alten First Division besser war. Dann den Nachkriegsrekord von Jimmy Greaves, der 1961 für Chelsea 41-mal traf. Nur die 60 Tore von Dixie Dean (Everton/1928) bleiben unerreicht, oder? Vor Haaland, schrieb der norwegische Rundfunk, "ist kein Rekord sicher".

Haaland: "... sonst werde ich verrückt"

Hätte er seinen Torgaranten nicht so oft ausgewechselt, sagte Guardiola fast reuig, "hätte er noch öfter getroffen". Lineker scherzte ob der Diskussionen zu Saisonbeginn: "Wartet nur ab, wenn er sich erst mal an den Premier-League-Fußball gewöhnt hat."

Haaland, dem Papa Alfie von der Tribüne aus zujubelte, war "extra stolz". In der Kabine habe er mit den Kollegen "gechillt", jetzt fahre er "nach Hause, zocke auf der Konsole, esse, schlafe" - und wenn er wieder erwache, denke er: an den nächsten Gegner Leeds. Nicht an die Rekorde? Nein, nein, beteuerte der Ausnahmeangreifer, "sonst werde ich verrückt".

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