21.02.2023 20:17 Uhr

DFB-Frauen legen Stotterstart ins Fußball-Jahr hin

Deutschland und Schweden trennten sich torlos
Deutschland und Schweden trennten sich torlos

Die deutschen Fußballerinnen haben einen Stotterstart ins WM-Jahr hingelegt. Gegen Schweden gab es in Duisburg nur ein 0:0.

Martina Voss-Tecklenburg versammelte ihre abgekämpften Spielerinnen im Kreis, nach dem Stotterstart ins WM-Jahr hatte die Bundestrainerin Redebedarf. Vor den Augen von Edelfan Olaf Scholz mussten sich die nervösen Vize-Europameisterinnen im Härtetest gegen Schweden zuvor mit einem glücklichen 0:0 begnügen - nur dank der starken Torhüterin Merle Frohms gab es keinen kompletten Fehlstart. Bis zur Titeljagd im Sommer in Australien und Neuseeland wartet auf die DFB-Frauen noch einige Arbeit.

"Wir müssen die richtigen Schlüsse ziehen und uns weiterentwickeln", sagte Offensivspielerin Klara Bühl: "Es war ein intensives Spiel von beiden Mannschaften. Es ging um Robustheit und Athletik. Die Schwedinnen waren aggressiver."

EM-Heldin Alexandra Popp zeichnete sich in ihrem 125. Länderspiel nicht als Torjägerin aus - dabei hatte sich die Kapitänin für ihre besondere Rückkehr viel vorgenommen. Vor fast genau 13 Jahren hatte sie in Duisburg auch ihr DFB-Debüt gegeben, vier Jahre lang spielte sie hier einst beim FCR (heute MSV).

Scholz: "Das ist ein gutes Zeichen"

Rund um die Partie vor 20.169 Fans hatte sich Bundeskanzler Scholz zunächst mit der Bundestrainerin, dann mit dem DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf getroffen. Der SPD-Politiker will sich hinsichtlich Turnierprämien weiter für Equal Pay einsetzen. "Ich bleibe am Ball, und das werde ich kontinuierlich weitermachen", versprach Scholz vor dem Anpfiff im ZDF. Die Bereitschaft, über diese Dinge zu sprechen, habe seit der EM zugenommen, so Scholz: "Das ist ein gutes Zeichen."

Popp, die in der ewigen Länderspiel-Rangliste auf Platz 14 mit der heutigen Bundestrainerin gleichzog, begann im alten Revier wie gewohnt im Sturmzentrum. Im defensiven Mittelfeld vertrat Sjoeke Nüsken die eigentlich nicht zu ersetzende Lena Oberdorf im 4-3-3-System, das sich bei der EM bewährt hatte.

Doch nach dem sechstägigen Trainingslager in Marbella war im deutschen Spielaufbau viel Sand im Getriebe. Die WM-Dritten aus Schweden machten früh Druck, die Gastgeberinnen hatten größte Mühe, sich zu befreien - Torgefahr entwickelten im ersten Durchgang fast nur die temporeichen Gäste.

Stina Blackstenius (22.) köpfte den Ball sogar ins Tor, der Treffer zählte aufgrund einer Abseitsstellung aber nicht. Die gebürtige Duisburgerin Voss-Tecklenburg blickte bei ihrem Heimspiel zunehmend unzufrieden drin.

Erst ein Weitschuss von Sara Däbritz (25.), zurückgekehrt nach einer Operation am Sprunggelenk, brachte die erste deutsche Torchance ein. Beim Schuss von Kosovare Asllani (33.) musste Frohms ihre ganze Klasse zeigen und lenkte den Ball über die Latte.

Nach dem Seitenwechsel brachte Voss-Tecklenburg Lena Lattwein für die unsichere Nüsken. Schweden blieb unangenehm und wuchtig, dem DFB-Team fehlte in seinen erkennbaren Bemühungen die nötige Präzision gegen einen gut geordneten Topgegner - auch die Umstellung auch eine Dreierkette half nicht. Am Ende hatten die Gastgeberinnen Glück: Frohms parierte zunächst stark gegen Blackstenius (79.), die eingewechselte Rytting Kaneryd traf den Pfosten (81.).

Weiter geht die WM-Vorbereitung rund um Ostern, wenn weiter gegen starke Konkurrenz gespielt werden soll. Im Raum stehen Tests gegen Ex-Europameister Niederlande und WM-Titelkandidat Brasilien.

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