Australien wahrt Chance bei Siebert-Premiere
Australien wahrt seine Chance auf das WM-Achtelfinale. Im hitzigen Spiel gegen Tunesien behält der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert kühlen Kopf.
Es ging äußerst hitzig zu, die Atmosphäre war aufgeladen - doch als die australischen Fußballer nach ihrem schwer erkämpften 1:0 (1:0) gegen Tunesien vor Glück auf die Knie sanken, da durfte sich auch ein Deutscher als Gewinner fühlen: Schiedsrichter Daniel Siebert behielt im Hexenkessel des Al-Janoub-Stadions jederzeit einen kühlen Kopf, seine WM-Premiere war mehr als gelungen.
"Das ist Werbung fürs Schiedsrichterwesen, eine Topleistung vom ganzen Team", lobte Sieberts Kollege Patrick Ittrich bei MagentaTV. Der Berliner Referee pfiff 31 Fouls, zeigte den Tunesiern drei Gelbe Karten und war immer zur Stelle, wenn die Lage zu eskalieren drohte. In einem "hektischen Spiel" wie diesem habe Siebert eine "hohe Präsenz" gezeigt, schon zur Pause sagte Ittrich: "Das macht er hervorragend."
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Während sich Siebert über ein gelungenes Debüt auf der Weltbühne freuen durfte, sprach Mitchell Duke aufgewühlt vom "besten Moment meiner Karriere". Der 31 Jahre alte Angreifer aus der zweiten japanischen Liga bescherte den "Socceroos" mit seinem Kopfballtreffer (23.) den ersten Sieg bei einer WM-Endrunde seit 2010. Die Australier haben es nun selbst in der Hand, ins Achtelfinale einzuziehen.
"Wir haben noch einen Job zu erledigen"
"Wir haben so viele Opfer gebracht. Es war das beste Gefühl der Welt", sagte Duke, der in der 64. Minute vom Platz ging. Seine zurückgelassenen Mitspieler standen mit zunehmender Spieldauer unter Druck, stemmten sich aber mit Leidenschaft gegen die wild anrennenden Tunesier. "Jeder hat 110 Prozent gegeben", lobte Duke und ergänzte: "Wir haben noch einen Job zu erledigen, um für Australien Geschichte zu schreiben."
Im letzten Spiel der Gruppe D gegen Dänemark am Mittwoch (16.00 Uhr MEZ/Magenta TV) könnte den Australiern bereits ein Unentschieden zum Einzug ins Achtelfinale reichen - in die K.o.-Runde waren die Socceroos zuletzt bei der WM 2006 in Deutschland eingezogen. "Ich könnte nicht stolzer auf die Jungs sein. Ich habe erwartet, dass wir unser Land stolz machen", sagte Trainer Graham Arnold.
Auch die Tunesier haben noch Chancen - mit nur einem Punkt und Weltmeister Frankreich im letzten Gruppenspiel vor der Brust aber wohl nicht die allerbesten. Sie scheiterten vor allem an ihrer mangelnden Chancenverwertung. Mohamed Dräger, ehemaliger Bundesliga-Profi, vergab ebenso (41.) wie Youssef Msakni (45.+2), der unmittelbar vor der Pause den möglichen Ausgleich schon hätte erzielen müssen.
Tunesien tat auch nach dem Seitenwechsel deutlich mehr für die Partie. Msakni (72.) scheiterte mit einem Schuss an Australiens Torwart Mathew Ryan, der auch in der hitzigen Schlussphase gut zu tun bekam. Seine Vorderleute hatten zunächst auf Konter gelauert, gerieten dann aber defensiv zunehmend ins Schwimmen - nicht zuletzt, weil ihnen die Kräfte schwanden.
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