22.02.2022 13:34 Uhr

DFB-Frauen wollen wieder Partycrasher sein

Die DFB-Frauen treffen auf England
Die DFB-Frauen treffen auf England

Das Mini-Turnier in England endet mit einem knackigen EM-Vorgeschmack: Die DFB-Frauen messen sich mit den Gastgeberinnen.

Ein Fußball-Klassiker, Flutlicht-Atmosphäre und endlich Stimmung auf den Rängen: Die deutschen Fußballerinnen dürfen sich zum Abschluss des Vorbereitungsturniers in England auf einen echten EM-Appetizer freuen.

Am Mittwoch (20.30 Uhr/zdf.de) steht für die DFB-Frauen in Wolverhampton der Härtetest gegen die Gastgeberinnen an. Es ist der perfekte Vorgeschmack auf die Titeljagd im Sommer bei der EURO im Mutterland des Fußballs (6. bis 31. Juli).

"Das muss einfach Spaß machen, in so einem vollgepackteren Stadion den Kampf anzunehmen", sagte Joti Chatzialexiou. Der Sportliche Leiter Nationalmannschaften nutzt den England-Trip, um die Weltspitze des Frauenfußballs unter die Lupe zu nehmen, "die uns teilweise eingeholt und in manchen Bereichen vielleicht auch überholt hat."

Gute Erinnerungen aber hat auch er an das letzte Länderspiel der DFB-Frauen gegen die Lionesses auf englischem Boden. Vor fast 78.000 Zuschauern in Wembley gab der Rekordeuropameister im November 2019 den Partycrasher. Ein Last-Minute-Tor von Klara Bühl zum 2:1-Sieg der Deutschen verdarb den Engländerinnen den Festabend im Fußball-Tempel.

Im Hier und Jetzt könnte das ersatzgeschwächte DFB-Team nach dem 1:1 gegen die Spanierinnen und dem 0:1 gegen Olympiasieger Kanada so einen Prestigeerfolg gegen den WM-Vierten gut gebrauchen.

DFB-Frauen wollen um den Titel spielen

"Wir freuen uns riesig und hoffen, dass viele Zuschauer kommen und wir ein gutes Spiel abliefern", sagte Innenverteidigerin Jana Feldkamp (TSG Hoffenheim) nach zwei Spielen vor fast leeren Rängen.

Die Engländerinnen haben die Chance, sich mit dem Turniersieg beim "Arnold Clark Cup" einzustimmen auf ihre große Mission in viereinhalb Monaten: Bei der Heim-EM wollen sie ihren ersten großen Titel holen. Es wäre die Krönung einer bemerkenswerten Entwicklung.

Befeuert vom massiven Investment auch der großen Männer-Vereine gilt England mittlerweile als Avantgarde des professionellen Frauenfußballs. Auch im DFB schaut man bisweilen etwas neidisch auf die Fortschritte auf der Insel.

Zum Beispiel beim Thema Datenerfassung und -analyse im Frauenfußball. "Weil wir in unserem Verband und auch was die Daten insgesamt angeht in der Bundesliga ein bisschen Neandertaler sind, teilweise auch weit hinterherhinken auch im internationalen Vergleich", gab der 46-Jährige zu.

Da brauche es zukünftig Gelder, um als zweimaliger Weltmeister und Olympiasieger von 2016 "wieder Benchmark zu werden". Das Ziel ist klar: "Wir wollen nicht mitspielen, sondern um Titel spielen, da müssen wir unsere Hausaufgaben machen."

Die voraussichtliche deutsche Mannschaftsaufstellung:

Frohms - Rall, Feldkamp, Oberdorf, Gwinn - Däbritz, Magull, Dallmann - Anyomi, Schüller, Bühl (Brand). - Trainerin: Voss-Tecklenburg

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