14.11.2021 10:29 Uhr

Flick setzt auf "Rundum-Sorglos-Paket"

Flick hat sich für die WM in Katar einen detaillierten Plan zurechtgelegt
Flick hat sich für die WM in Katar einen detaillierten Plan zurechtgelegt

Hansi Flick will im WM-Jahr noch detaillierter und akribischer mit seinen Nationalspielern arbeiten. Im Team kommt die Idee des Spezialtrainings gut an.

Es ist Hansi Flicks liebstes Motto: "Nationalspieler ist man 365 Tage im Jahr." Diesen Satz sagt der Bundestrainer immer wieder, intern wie extern. "Es geht darum, dass es etwas Besonderes ist, für dieses Land zu spielen", betonte Flick. Die Auserwählten sollen ihre Nominierung durch noch mehr Engagement zwischen den Lehrgängen rechtfertigen. "Jeder einzelne Spieler weiß, was von ihm erwartet wird und in welcher Verfassung er sein muss", sagte Flick: "Darauf schauen wir ganz besonders."

Der 56-Jährige lebt diese Einstellung vor. Seit seinem Dienstbeginn tingelte Flick durch die Bundesliga-Stadien und besuchte auch die Nationalspieler in England.

Kurz vor Weihnachten macht er sich mit DFB-Direktor Oliver Bierhoff auf den Weg nach Katar - das WM-Quartier muss ausgewählt werden. Nichts soll auf dem Weg zurück in die Weltspitze dem Zufall überlassen werden.

Das Projekt Spezialtraining, das Flick ab Januar "nach Absprache mit den Vereinstrainern vor Ort" umsetzen will, sehen die Spieler nicht als nervige Hausaufgabe an. "Es geht um das Bewusstsein, immer wieder an Stärken und Schwächen zu arbeiten", sagte zum Beispiel Bayern-Profi Thomas Müller: "Wenn man es proaktiv angeht, kommen vielleicht ein paar Prozentpunkte hinzu."

Der Freiburger Christian Günter lobte es als "sehr guten Ansatz" und meinte: "Wenn man die Rundum-Betreuung macht, dann bringt das jeden Einzelnen nach vorne und schlussendlich auch die Mannschaft."

So läuft die individuelle Vorbereitung auf die WM

Eingeteilt in den drei Gruppen "Abwehr, Zentrum, Sturm" erhalten die Nationalspieler künftig individuelle Vorgaben, etwa zum taktischen Verständnis oder zum Thema Standardsituationen. Flick und seine Assistenten werden alles begleiten, "über Gruppencoaching" oder auch "mal online".

Die Klubtrainer müssen aber keine langen Extraschichten ihrer Stars befürchten, stellte Flick klar. "Es ist nicht so, dass wir sie nochmal drei Stunden täglich einer Belastung aussetzen", äußert er. Es seien "Kleinigkeiten", an denen er feilen wolle - "aber immer in Absprache mit dem Trainer". Den bislang "sehr guten Austausch" mit den Vereins-Coaches will Flick auch im WM-Jahr auf keinen Fall gefährden.

Erste Erfolge schon zu erkennen

Die Spieler scheinen offen zu sein für die Neuerungen, gut zu beobachten ist das beim Standardtraining. Experte Mads Buttgereit brachte den aus dem Golfsport bekannten Trackman mit - und Marco Reus und Co. waren sofort fasziniert.

Die Technik misst Schwungtechnik sowie Geschwindigkeit und zeigt auf, wo und wie der Schütze den Ball trifft. Der Plan geht auf: Plötzlich ist Deutschland bei ruhenden Bällen wieder gefährlich.

So ähnlich soll es auch bei anderen Themen laufen. Müller ist jedenfalls mit Feuereifer dabei. "Ich will ein Spieler sein, der sich die ganze Zeit mit dem eigenen Spiel und dem seiner Mannschaft beschäftigt", sagte er. Es sei sein "persönlicher Anspruch, 365 Tage im Jahr der beste Fußballer zu sein, der ich sein kann". So etwas hört Flick besonders gerne.

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