13.11.2021 12:13 Uhr

"Der Fluch des Elfmeters" lässt Italien zittern

Italien hat die Vorentscheidung verpasst
Italien hat die Vorentscheidung verpasst

Europameister Italien bangt weiter um die Teilnahme an der WM in Katar - und das nur wenige Monate nach dem traumhaften EM-Sommer.

Am Freitagabend war Katar schon ganz nah für die Italiener. Nur elf Meter waren es bis zur WM, Jorginho stand am Punkt, einer der Helden des vergangenen EM-Sommers - was also sollte schiefgehen? Alles ging schief. Jorginho drosch den Ball in den Römer Nachthimmel, das Qualifikationsspiel gegen die Schweiz endete nur 1:1 (1:1). Und der Europameister läuft weiterhin Gefahr, die Weltmeisterschaft zu verpassen.

"Der Fluch des Elfmeters" habe wieder zugeschlagen, schrieb am Samstag die "Gazzetta dello Sport", Italien und die Schweiz seien in der Gruppe C weiter "Arm in Arm" unterwegs. Beide Teams haben 15 Punkte erspielt, am Montag (20.45 Uhr) kommt es nun zum entscheidenden Fernduell: Italien reist mit einem um nur zwei Treffer besseren Torverhältnis nach Nordirland, die Schweiz empfängt Bulgarien.

Nur der Erste hat das Ticket für die WM 2022 sicher, der Zweite muss in die Playoffs - und ebenda verspielte Italien schon 2018 die Teilnahme am wichtigsten Turnier. Vielleicht hatte Jorginho auch das im Hinterkopf, als er in der 90. Minute zum Foulelfmeter gegen Yann Sommer antrat. Wobei es durchaus verschiedene Erklärungsansätze für den Fehlschuss gibt.

Jorginho mit Elfmeter-Pechsträhne

Denn es war nicht der erste für den Mittelfeld-Chef der Italiener, für Europas Fußballer des Jahres. Im EM-Halbfinale gegen Spanien hatte er den entscheidenden Elfmeter noch völlig entspannt verwandelt, schon im Finale gegen England scheiterte Jorginho dann aber. Und im ersten Quali-Spiel gegen die Schweiz im September (0:0) vergab er gegen Borussia Mönchengladbachs Torwart Sommer.

Der vermeintliche Elfmeterspezialist mit dem stets lässigen Anlauf war am Freitagabend den Tränen nahe, in der Heimat wird er nun kritisch beäugt. In dieser Form bewerbe sich Jorginho nicht um den Ballon d'Or, den goldenen Ball für den besten Fußballer der Welt, er sei allenfalls "ein Kandidat für den Blei-Ball", schrieb die Gazzetta: "Regisseur Jorginho blamiert sich erneut."

Verteidiger Leonardo Bonucci wollte seinen Kollegen anschließend aus dem Fokus nehmen, "so etwas passiert", sagte der Routinier, "wir fahren jetzt als Mannschaft, als Familie nach Belfast und holen uns die WM." Auch Trainer Roberto Mancini stärkte Jorginho den Rücken, dieser sei "ein maßgeblicher Spieler für uns" - bei nächster Gelegenheit, so deutete der Coach an, werde wohl dennoch erstmal jemand anderes zum Elfmeter antreten.

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