22.12.2020 11:19 Uhr

Neun Spiele torlos! Werners Durststrecke geht weiter

Timo Werner scheiterte zuletzt am Querbalken
Timo Werner scheiterte zuletzt am Querbalken

Die Durststrecke des Timo Werner geht weiter. Seit Anfang November ist der Nationalstürmer ohne Tor für den FC Chelsea. Und der 24-Jährige gibt sich durchaus selbstkritisch.

Timo Werner war durchtränkt vom englischen Regen, als er den Ball mit voller Wucht an die Latte drosch. Wieder nichts, wieder kein Tor - die Durststrecke des Nationalstürmers geht weiter. Auch in dieser 89. Minute sollte der erlösende Treffer nicht fallen, der FC Chelsea gewann zwar 3:0 (1:0) gegen West Ham United, aber der unglückliche Werner blieb ernüchtert zurück.

Er ist noch nicht ganz angekommen in der Premier League, das hatte er gerade erst selbst zugegeben. Sein Chef schützte ihn jedoch am Montag auch nach dem neunten Spiel in Folge ohne Treffer. "Ich mache mir keine Sorgen", sagte Chelseas Teammanager Frank Lampard: "Es läuft gerade nicht so rund für ihn, aber in dem Moment, wenn sich das ändert, werden wir ganz sicher Tore von Timo Werner sehen."

Werner mit harter Selbstkritik

Letztmals traf Werner am 7. November im Ligaspiel gegen Sheffield United, insgesamt erzielte er bis dato acht Tore und bereitete sechs weitere vor in seinen 21 Pflichtspielen für die Blues. Das ist gewiss nicht bodenlos schlecht. Aber für die 53 Millionen Euro, die Chelsea im Sommer für ihn an RB Leipzig zahlte, erwarten sie in London mehr. Und sie sehen Dürrephasen besonders kritisch.

Das ist dem 24-Jährigen natürlich völlig klar, weshalb er kürzlich im Interview mit "Sky" ungewöhnlich hart mit sich selbst ins Gericht ging. "Ich habe natürlich schon gezeigt, dass ich in der Liga den Unterschied machen kann", sagte der Angreifer: "Aber ich hatte auch ein paar Spiele drin, wo ich ehrlich sagen muss: Das war gar nichts. Die Liga ist härter als ich dachte."

Hat Werner die vielleicht beste Liga der Welt unterschätzt? Das ist eher nicht anzunehmen. Dennoch stellte er fest: In der Bundesliga konnte er sich "in einem Spiel mal eine Auszeit nehmen und wusste genau, wann ich wieder zustechen muss". Das klappt in England nicht. "Hier geht es einfach ständig hin und her, weil die Gegner auch einfach brutal stabil und körperlich komplett austrainiert sind", berichtete Werner.

Öffentliche Kritik nahm zuletzt zu

Auf der Insel wurde er in den vergangenen Wochen für zahlreiche Chancen, die er kläglich vergab, öffentlich kritisiert. Beispiele dafür gab es auch im Spiel gegen West Ham. In der 43. Minute schoss er völlig frei Hammers-Torwart Lukasz Fabianski an und kurz vor Ende scheiterte der Deutsche am Querbalken. Für seinen Coach ist aber entscheidend, dass Werner sich zeigt.

"Er macht den Gegnern Angst und stellt sie vor Probleme", sagte Lampard. Für alles andere müsse man ihm Zeit geben. Denn nicht nur die Liga und das Land sind neu für ihn, sondern auch die Position. Er spielt bei Chelsea eine andere Rolle als in Leipzig. "Da kam ich eher durch die Mitte, aus dem offensiven Mittelfeld", analysierte Werner, bei Chelsea kommt er oft über die Flügel: "Das ist jetzt natürlich etwas ganz anderes, hier muss ich mich neu finden." Und das könnte noch etwas dauern.

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