08.07.2018 22:28 Uhr

Matthäus verlangt neue Spielidee beim DFB

Lothar Matthäus hat die DFB-Führung kritisiert und Verbesserungen eingefordert
Lothar Matthäus hat die DFB-Führung kritisiert und Verbesserungen eingefordert

Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat nach dem blamablen Ausscheiden der DFB-Elf bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Russland konkrete Veränderungen in der Nationalmannschaft und der Jugendarbeit gefordert.

In der "Bild" kritisierte der Weltmeister von 1990 in erster Linie, dass es im deutschen Spiel viel zu wenig tempo- und dribbelstarke Offensivspieler gäbe: "Das muss definitiv wieder weit oben auf den Lehrplänen stehen: Dribbling, Finten, Offensiv-Zweikämpfe im höchsten Tempo. Die wenigen guten Momente, welche Deutschland bei der WM in Russland zum Beispiel im Spiel gegen Schweden hatte, entstanden, weil sich Reus, Werner oder Brandt in Eins-gegen-Eins-Duelle wagten", betonte Matthäus, der große Defizite in diesen Bereichen erkannte.

"Stars dieser WM sind Spieler wie de Bruyne oder Mbappé, die von Strafraum zu Strafraum dribbeln können, Torchancen kreieren und Räume aufreißen", erkannte der 57-Jährige, der zuletzt selbst vor Ort in Russland war.

Matthäus: "Brauchen wieder einen Spezialisten vor der Abwehr!"

Neben den schwächen auf den kreativen Position sieht Matthäus auch Nachholbedarf auf den defensiven Außenbahnen sowie im defensiven Mittelfeld. Auch hier führte der langjährige Bayern-Profi Vergleichsbeispiele an: "Spieler wie Frankreichs Kanté, Brasiliens Casemiro oder Bayerns Javi Martínez sind vielleicht nicht 'polyvalent' – aber sie können ihre Position perfekt ausüben. Wir brauchen wieder einen Spezialisten vor der Abwehr."

Insgesamt habe Matthäus die deutsche Nationaelf deutlich zu langsam gesehen, besonders in den eigenen Ballbesitzphasen. Die Spielidee der DFB-Trupp von Bundestrainer Joachim Löw sei zumindest bei dieser WM-Endrunde nicht mehr zeitgemäß gewesen. "Die Zeiten des Ballbesitz-Fußballs, wie ihn ursprünglich die Spanier predigten, sind vorbei", stellte der 150-malige Nationalspieler klar.

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