08.07.2018 13:58 Uhr

Daum wirft Löw und Bierhoff "Überheblichkeit" vor

Christoph Daum findet kritische Worte nach dem DFB-Fiasko in Russland
Christoph Daum findet kritische Worte nach dem DFB-Fiasko in Russland

Nach dem peinlichen Ausscheiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wird die Kritik an den Verantwortlichen immer größer. Bundestrainer Joachim Löw und Manager Oliver Bierhoff haben in Augen von Christoph Daum keine gute Arbeit gemacht.

Das sportliche Führungsduo beim DFB habe es vor allem nicht geschafft, den Erfolg der letzten Jahre richtig einzuordnen, so Daum im "Doppelpass" bei "Sport1". Der ehemalige Bundesliga-Trainer warf Löw und Bierhoff diesbezüglich "Überheblichkeit" vor. Beiden hätten sich "selbst auf die Schulter geklopft, statt sich kritische Fragen zu stellen".

Auch die Zusammenstellung des WM-Kaders stoß im Nachgang auf große Kritik. "Das Aussetzen des Leistungsprinzips" sei fatal gewesen: "Das Setzen auf Manuel Neuer war ein klares Signal, nicht nur an ter Stegen, sondern auch an andere Spieler."

Neuer bestritt alle drei WM-Vorrundenspiele für Deutschland, obwohl er erst kurz vor Turnierbeginn nach langer Fußverletzung fit wurde. Im Gegenzug wusste Marc-André ter Stegen als Stammtorwart des FC Barcelona über die komplette Saison zu überzeugen, musste sich aber in Russland mit dem Platz auf der Bank begnügen.

Daum fordert externen Berater für DFB-Team

Ferner sei der Kader ungleichmäßig zusammengestellt worden, so Daum weiter. Der "hohe Anteil an Bayern-Spielern" war "ein Problem". Obendrein seien die Münchner Profis nicht mit vollem Selbstvertrauen nach Russland gereist: "Da hat zum Beispiel Kimmich nach der Pokalniederlage gesagt: 'Das war für uns eine verlorene Saison', und reist dann zur Nationalmannschaft. Im mentalen Bereich hätte einiges besser gemacht werden müssen."

Neben der Kritik hat der 64-Jährige gleichzeitig einen Ratschlag zur Besserung parat. "Jeder richtet sich in einer Komfortzone ein. Ich wünsche mir, dass eine externe Person eingeschaltet wird, zu der Vertrauen besteht, und die dann alles mal hinterfragt."

Ein ähnliches Modell geht seit Kurzem Bundesligist Borussia Dortmund, der mit Matthias Sammer als externen Berater den Neuanfang vorantreiben will.

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