01.07.2018 09:12 Uhr

Matthäus: "Löw ohne Leistungsprinzip"

Lothar Matthäus (r.) kritisiert Joachim Löw
Lothar Matthäus (r.) kritisiert Joachim Löw

Deutschlands Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat nach dem blamablen WM-Aus der deutschen Mannschaft Stellung bezogen und klare Worte für die Rolle von Bundestrainer Joachim Löw gefunden.

Das schlechte Abschneiden der DFB-Elf habe Löw "zu verantworten", stellt Matthäus gegenüber "Bild" klar und kritisiert, dass Löw "voll auf Ruhe und Harmonie gesetzt, dabei aber das Leistungsprinzip außer Acht gelassen" habe. Zudem halte der 58-Jährige "zu lange an altverdienten Spielern fest".

Diese Umstände hätten dazu geführt, dass dem deutschen Team bei der WM "Tempo, Charakter und der Überraschungsmoment" gefehlt haben, führt Matthäus weiter aus. Außerdem habe Löw "mit zweierlei Maß gemessen und Störfeuer zugelassen".

Während Akteure wie Sandro Wagner, Max Kruse oder einst Kevin Kuranyi wegen Kleinigkeiten strickt aussortiert wurden, ließ Löw "das Erdogan-Thema um Özil und Gündogan laufen", erklärt Matthäus. "Löw sollte nicht auf Spieler verzichten, weil sie mal einen falschen Satz gesagt haben", stellt die DFB-Legende klar.

Insgesamt sei er allerdings ein großer Löw-Fan. Ein Aus des Bundestrainers ist für Matthäus daher auch nur nötig, wenn dieser von sich aus beschließe, dass ihm die Kraft fehle, Dinge grundlegend zu ändern. "Löw braucht dazu Kraft und den Glauben an sich selbst. Wenn er diesen Glauben nicht hat, muss er ehrlich sagen: Es ist vorbei."

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