Kovac "ein bisschen ratlos" wegen deutschem WM-Aus

Niko Kovac hat sich zu den Gründen für das historische Vorrunden-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM 2018 in Russland geäußert. Der neue Trainer des FC Bayern München stärkte Bundestrainer Joachim Löw den Rücken.
"Es wäre falsch zu glauben, dass es den einen entscheidenden Grund für das deutsche Scheitern gibt. Es sind mehrere kleine Dinge zusammen gekommen, die sich ineinander verhakt haben und dann zu einer Art Blockade führten", schrieb Kovac in seiner "FAZ"-Kolumne.
Er habe sich das frühe Scheitern der DFB-Elf "nicht träumen lassen. Ich bin total überrascht, traurig und auch ein bisschen ratlos, was da am Mittwoch in Kasan und auch schon in den beiden Spielen zuvor geschehen ist."
Löw nahm der Kroate ausdrücklich in Schutz. "Nun stellt sich die Frage nach dem 'Schuldigen'. Und alle schauen auf den Trainer. Dagegen wehre ich mich."
Der in die Kritik geratene Bundestrainer habe, "Recht, wenn er sagt, er könne seinen Spielern kämpferisch keinen Vorwurf machen. Aber im Vergleich zur WM vor vier Jahren habe ich für mich persönlich zu viele Einzelkämpfer gesehen, mir hat die spielerische Einheit gefehlt."
Kovac erklärte weiter: "Die Verzahnung der Mannschaftsteile war nicht perfekt. Und wenn die Spieler für sich alleine defensiv arbeiten und nicht gemeinsam die Gegner anlaufen, dann wird es aufwendig und kraftraubend."
Spielerisch habe es "zu wenig Impulse" gegeben, erläuterte Kovac. "Für die Offensive im letzten Drittel des Spielfeldes galt das Gleiche wie für das Pressing und den Spielaufbau. Der Spieler am Ball und sein Nebenmann bemühten sich, um eine Aktion zu kreieren, aber insgesamt gab es zu wenig Bewegung und deshalb zu wenige Optionen, den Ball abzuspielen. Die Folge: Viel zu oft langsames Spiel mit vielen Ballkontakten und geringer Passschärfe."