Leno im Tor - Rüdiger nimmt FIFA in die Pflicht

Die deutsche Nationalmannschaft bereitet sich auf den ersten Einsatz beim Confed Cup in Russland vor. Am Montag (17:00 Uhr) steht das Auftaktspiel gegen Australien an. Mit dabei sind auch Lars Stindl und Antonio Rüdiger, die bei der Pressekonferenz am Samstag Rede und Antwort standen. Bundestrainer Joachim Löw hat derweil verraten, wer die DFB-Elf im Tor vertritt.
"Bernd Leno wird gegen Australien im Tor spielen", so der Bundestrainer zur "ARD". Damit entschied sich das Trainer-Team gegen Marc-André ter Stegen und Kevin Trapp. Löw bekräftige jedoch: "Auch für die Torhüter gilt, dass wir nicht auf einen allein vertrauen wollen, sondern alle ihre Chance erhalten werden."
Im Länderspiel in Kopenhagen gegen Dänemark (1:1) hatte Frankreich-Legionär Kevin Trapp sein Debüt im DFB-Dress gegeben, im darauffolgenden WM-Qualifikationsspiel in Nürnberg gegen San Marino (7:0) stand Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona zwischen den Pfosten.
Lars Stindl hat derweil auf der Pressekonferenz des DFB den Einsatz des Videobeweises beim Confed Cup begrüßt. "Wenn es den Fußball gerechter macht, sind wir offen für alles. Ich halte das für sinnvoll." Der Gladbacher Offensivspieler betonte allerdings auch: "Es darf aber nicht den Fluss eines Spiels stören."
Der "Video Assistant Referee" (VAR), der Zugriff auf alle TV-Kameras hat, kann bei vier Situationen eingreifen: Tor, Elfmeter, Platzverweis und Spielerverwechslung. Das gilt ab der kommenden Saison auch für die Bundesliga.
Training 🏟👌🏼 Noch zwei Tage bis zum ersten Spiel beim #ConfedCup. #AUSGER #DieMannschaft pic.twitter.com/o3HdxZrRpk
— DFB-Team (@DFB_Team) 17. Juni 2017
Rüdiger fordert FIFA-Vorgehen gegen Rassismus
Nationalmannschaftskollege Antonio Rüdiger hat vom Weltverband FIFA erneut ein entschiedenes Vorgehen gegen Rassismus in den Stadien bis hin zum Spielabbruch gefordert. "Ich wurde in diversen Spielen mit 'uh, uh, uh' ausgebuht - und es ist nichts passiert. Das ist für mich unverständlich, dagegen muss gehandelt werden", so der Italien-Profi am Samstag.
Sollte es bei einem Spiel des Confed Cups zu einem rassistischen Zwischenfall kommen, würde Rüdiger einen inzwischen möglichen Spielabbruch begrüßen. "Der Schiri sollte den Stadionsprecher darauf ansprechen, dass das passiert. Dann denke ich, ist eine Verwarnung angemessen. Wenn es immer noch nicht eingehalten wird, finde ich gut, wenn abgebrochen wird", sagte der dunkelhäutige Profi.
No to racism? "In Italien passiert nicht viel"
Rüdiger, der beim AS Rom spielt, war in seiner Wahlheimat schon häufiger Feindseligkeiten ausgesetzt. "Wir sind im Jahr 2017, meiner Meinung nach dürfte es das nicht geben. Man sieht so viele Plakate mit dem Slogan 'No to racism', aber in Italien passiert nicht viel", sagte er: "Bei allem Respekt: es ist einfach zu sagen von Leuten, die nicht dieselbe Hautfarbe haben, wir sollen ruhig bleiben. Sie werden nie wissen, wie es sich anfühlt. Deshalb sollte dagegen hart vorgegangen werden."
Wie in Italien ist Rassismus in den Stadien auch in Russland, wo 2018 die WM stattfinden wird (14. Juni bis 15. Juli), ein großes Problem. Immer wieder fallen Fans auch international negativ auf.