06.01.2017 13:13 Uhr

Todt ringt um Transfers, Halilović darf gehen

Jens Todt muss schon in der Transferperiode gute Arbeit machen
Jens Todt muss schon in der Transferperiode gute Arbeit machen

Am Freitag verkündete der Hamburger SV offiziell die Verpflichtung seines neuen Sportchefs Jens Todt. Nun äußerte sich der Ex-Nationalspieler zu seinen Aufgaben und Zielen beim HSV.

Zunächst stellte der neue Funktionär der Rothosen die Personalplanung in den Fokus: "Wir stecken jetzt mitten in der Winter-Transferperiode", sagte Todt: "Die Zeit rennt. Ich will schnellstmöglich den Trainerstab und die Mannschaft intensiv kennenlernen. Die Transferperiode ist Priorität Nummer eins." Todt erklärte zudem, sich bereits jetzt im täglichen Austausch mit dem Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen und den Coaches zu befinden. 

Allerdings sieht der ehemalige Bundesliga-Spieler ein Problem. "Wintertransfers sind die schwersten. Jeder möchte einen vollintegrierten Spieler, der jede Partie in der Hinrunde gespielt hat." Unbedingt loswerden will der 47-Jährige keinen Akteur aus dem aktuellen Kader. "Wir müssen keine Spieler abgeben. Wenn aber jemand unzufrieden ist, dann wird er auf mich zukommen." Zum Beispiel sei ein Leihgeschäft des unzufriedenen Youngster Alen Halilović durchaus "denkbar".

Generell hat Todt keine Angst vor dem unruhigen Umfeld in Hamburg - sonst hätte er keinen Zweijahresvertrag unterschrieben. "Jeder Standort hat seine eigenen Hürden. Die Mechanismen sind gleich, aber die Begleiterscheinungen sind unterschiedlich", so der Europameister von 1996. 

Update von Beiersdorfer vor dem Amtsantritt

Todt wurde beim HSV schon länger für den Posten des Kaderplaners gehandelt. Der Deal hatte sich zuletzt in die Länge gezogen, weil Todt mit der Familie in Kambodscha, Singapur und Thailand weilte. Jetzt übernimmt er die Geschäfte des geschassten Dietmar Beiersdorfer, der zuletzt als Klubchef und Sportdirektor fungierte. "Dietmar Beiersdorfer hat mich kontaktiert und mir ein Update gegeben, was die von ihm geführten Gespräche betrifft", sagte Todt, der zuletzt für den Karlsruher SC tätig war: "Es sind Dinge angeschoben worden, aber sehr wahrscheinlich wird es zumindest in den nächsten beiden Tagen nichts zu verkünden geben."

Doch der neue Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen, der pünktlich zur Mitgliederversammlung am Sonntag im Volkspark den Führungsumbau beim HSV vollendete, setzt große Hoffnungen in den Ex-Nationalspieler. "Ich habe das sichere Gefühl, dass Jens Todt aufgrund seiner Vita sehr gut zu Markus Gisdol und mir passt", sagte Bruchhagen. Beim KSC war Todt im November nach dreieinhalb Jahren freigestellt worden, nachdem er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollte. Eine Ablöse soll in Form einer Gewinngarantie (100.000 Euro) im Zuge eines Freundschaftsspiels fließen.

Gisdol freute sich, dass Todt nun "voll reinhauen" kann. Doch auch der Coach gab sich keinen Illusionen hin: "Uns erwartet eine knallharte Rückrunde. Das wird bis zum letzten Spieltag ein ganz enges Rennen werden."

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