06.10.2016 07:33 Uhr

Lehmann: Löw wollte mich als Co-Trainer

Lehmann wäre beinahe im DFB-Trainer-Team gelandet
Lehmann wäre beinahe im DFB-Trainer-Team gelandet

Jens Lehmann ist als TV-Experte gern kritisch und nimmt kein Blatt vor den Mund. Er bemängelte zuletzt das Abschneiden des DFB-Teams im letzten Jahrzehnt und nahm sich Mario Götze zur Brust. Jetzt verrät er, dass er vor der Weltmeisterschaft 2014 beinahe selbst Co-Trainer der Nationalelf geworden wäre.

"Wir haben uns vor der WM über einen Job als Co-Trainer unterhalten, was er sich damals gut vorstellen konnte", berichtete Lehmann in der "Bild" über ein zurückliegendes Gespräch mit Bundestrainer Joachim Löw, fügte jedoch hinzu: "Dabei ist es dann auch geblieben."

Dass es nicht geklappt hat, habe aber nichts mit seiner Rolle als TV-Kritiker zu tun, betonte Lehmann, der trotzdem gern bald in leitender Position an der Seitenlinie stehen würde. "Natürlich würde ich gerne mal Trainer werden", gab der 46-Jährige zu. 

Die Vereine machen "einen kleinen Denkfehler"

Dass er selbst - trotz der kürzlichen Trainerentlassung in Bremen und Hamburg - nie ein Gesprächsthema für eine Anstellung bei den Bundesliga-Klubs war, findet Lehmann ein wenig schade. Ex-Nationalspieler wie er oder Lothar Matthäus hätten ganz spezielle Fähigkeiten und Kenntnisse: "Viele Trainer, die nie auf hohem Niveau gespielt haben, haben während eines schnellen Spiels an der Seitenlinie Probleme, das Spiel wirklich zu lesen. Das sieht man manchmal ganz einfach daran, dass sie, obwohl die Mannschaft Fehler macht, nicht eingreifen."

Daher glaubt er, dass die Vereine bei der Trainersuche ab und zu "einen kleinen Denkfehler machen". "Ein Trainer wie z.B. Lothar Matthäus als Rekord-Nationalspieler und Weltmeister mit wahrscheinlich über 700 Spielen hat doch ein weitaus größeres Detailwissen und mehr Erfahrung als ein A-Jugendtrainer ohne Erfahrung im Umgang mit Profis oder eigener Karriere." 

Einen Beweis dafür hat er auch parat: "Trainer wie Ancelotti, Simeone, Guardiola, Zidane oder Luis Enrique mit Barcelona gewinnen am Ende die Titel." Als bestes Beispiel sei zudem Tennis-Ass Novak Đoković zu nennen. Der habe sich mit Boris Becker "keinen Theoretiker geholt, sondern jemanden, der die Details kennt und psychologisch ebenfalls vielen anderen weit überlegen ist", sagte Lehmann. "Seitdem gewinnt er Turnier um Turnier." 

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