05.09.2016 19:59 Uhr

Österreich mit Auftaktsieg in WM-Quali

Die Nationalmannschaft Österreichs siegte zum Quali-Auftakt
Die Nationalmannschaft Österreichs siegte zum Quali-Auftakt

Nach dem enttäuschenden EM-Aus in der Vorrunde ist Österreich mit einem Sieg in die Qualifikation zur WM 2018 in Russland gestartet.

Dank der Tore von Martin Hinteregger (16.) und Marc Janko (42.) gelang nach der EURO-Enttäuschung die Rückkehr in die Erfolgsspur. Die Gastgeber machten die Partie in Tiflis nicht zuletzt durch den späten Anschlusstor von Ananidze (78.) zu einem Thriller.

Rehabilitation war das Ziel in Tiflis. Mit einem erfolgreichen Start in die WM-Qualifikation für die Endrunde 2018 in Russland sollte die Enttäuschung nach dem frühen Aus bei der EURO endgültig vergessen gemacht werden. Teamchef Marcel Koller setzte folglich auf jene Spieler, die schon im ersten EM-Match gegen die Ungarn beginnen durften. Mit einer Ausnahme: Markus Suttner ersetzte den zurückgetretenen Christian Fuchs als Linksverteidiger.

Die Kapitänsschleife wanderte bekanntermaßen zu Julian Baumgartlinger. Der Neo-Leverkusener dürfte Österreich zum 750. Länderspiel der Verbandsgeschichte, dem ersten gegen Georgien aber zweiten in Tiflis, auf das Feld führen und hatte programmatisch angekündigt: "Wir wollen wieder unser Gesicht aus der EM-Quali zeigen."

Führung durch Martin Hinteregger

Die Rückkehr zur alten Form funktionierte freilich nicht auf Knopfdruck. Obwohl der Spielverlauf die Österreicher begünstigte. Die forschen Anfangsminuten der Gastgeber wurden überstanden. Eine Freistoßflanke von Zlatko Junuzović setzte Marc Janko per Kopf knapp über das Tor (10.). Sechs Minuten später zeigten David Alaba als Vorlagengeber und Martin Hinteregger als Verwerter wie es besser geht. Für den Neo-Augsburger war es der erste Torerfolg in einem offiziellen Länderspiel Österreichs.

Die erhoffte Befreiung durch das 1:0 blieb aber aus. Die Österreicher präsentierten sich in der Defensive unsicher und fehleranfällig, vorne fehlte aufgrund der Hektik die Präzision. Dass Georgien nicht zum Ausgleich kam, war vielmehr dem Unvermögen der "Jvarosnebi" (Kreuzritter) geschuldet. Kapitän Aleksandr Amisulashvili setzte den Ball zentral aus sieben Metern über das Tor (26.). Ein weiterer Schuss von Jambul Jigauri ging in die Arme von Torhüter Robert Almer (30.). Jano Ananidze setzte den Ball unbedrängt weit neben das Tor (34.).

Vorentscheidung durch Marc Janko

Österreich fand in der 42. Minute wieder den Weg nach vorne und war dabei gnadenlos effektiv. Marko Arnautović lief links bis zur Toroutlinie und lupfte den Ball gefühlvoll zu Marc Janko. Der Stürmer nickte mit hohem Luftstand zum 2:0 ein. Der 33-Jährige hatte in der vergangenen Qualifikation an jedem Spielort getroffen, und war nun auch in Tiflis ein "Auswärtstorgarant".

Nach der Pause prägten ruppige Zweikämpfe das Bild am Rasen. Für eine schöne Szene sorgte das ÖFB-Team und bewies, dass es das Fußballspielen nicht verlernt hat - es fehlte nur die Leichtigkeit. Alaba fand mit einem weiten Pass Arnautović, der mit der Ferse auf den mitgelaufenen Junuzović zurücklegte. Der Schuss des Werder-Legionärs ging knapp über die Latte (53.).

Janko hatte kurz darauf ebenfalls das dritte Tor auf dem Fuß. Nach dem vorangegangenen Missverständnis mit Arnautović ging sein Schuss zwar an Keeper Giorgi Loria vorbei, allerdings auch am Tor (55.). Georgien blieb ebenfalls gefährlich. War Robert Almer in der 57. Minute noch mit einer Parade zur Stelle, so rettete beim Kopfball von Valeria Kazaishvili Österreich nur das Aluminium der Torstange vor dem Anschlusstreffer (65.).

Georgiens Teamchef brachte Davit Skhirtladze für den ausgepowerten Stürmer Vladimir Dvalishvili. Auch Koller setzte auf frische Kräfte: Alessandro Schöpf kam für Junuzović, Marcel Sabitzer kurz später für Martin Harnik, der davor mit einem Stürmerfoul einen zweiten Kopfballtreffer von Hinteregger ungültig machte (68.).

ÖFB-Team in der Abwehr schwach

Mit seinem dritten Wechsel ermöglichte Koller Michael Gregoritsch sein Debüt im A-Team, er kam für Janko. Kaum war der Stürmer am Feld, konnten die knapp 30.000 Zuschauer in der Boris Paichadze Arena beweisen, dass die Erwartung eines Hexenkessels nicht unbegründigt war. Mit einem sehenswerten Distanzschuss ließ Jano Ananidze Robert Almer keine Chance (78.) und sorgte so für turbulente Schlussminuten in Tiflis. Nach einem Corner in Minute 85 rettete Schöpf nach einem Schuss von Solomon Kverkvelia auf der Linie.

Österreich brachte die knappe Führung trotz Ansturm der Georgier über die Zeit und darf sich vor allem über einen für die Psyche wichtigen Sieg freuen. Immerhin in punkto Effizienz gelang das erhoffte Anknüpfen an die Form der EM-Quali. Die Souveränität auf dem Feld war noch nicht zu sehen.

Als Sieger im ersten WM-Qualispiel der Gruppe D steht Österreich zumindest vorerst an der Spitze. Serbien empfängt im weiteren Verlauf des Abends Irland, Wales hat Moldau zu Gast. Weiter geht es für das österreichische Nationalteam in der WM-Qualifikation am 6. Oktober mit einem Heimspiel gegen Wales. Drei Tage später steht das Auswärtsspiel gegen Serbien in Belgrad auf dem Programm.

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