01.09.2016 10:25 Uhr

Georgien ist gefährlicher Außenseiter

Georgien siegte kurz vor dem EM sensationell in Spanien
Georgien siegte kurz vor dem EM sensationell in Spanien

Österreich bekommt es am Montag (ab 18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) in Tiflis zum Auftakt der WM-Qualifikation mit einem äußerst unangenehmen Gegner zu tun. Georgien schaffte es zwar noch nie zu einem großen Turnier, sorgte aber in den vergangenen Jahren mit schöner Regelmäßigkeit für Überraschungen.

Die Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 beendete die Truppe an vorletzter Stelle. Neben zwei Erfolgen über Gibraltar wurde in Tiflis auch Schottland besiegt, außerdem stellte man Deutschland in beiden Partien phasenweise vor nicht unerhebliche Probleme. Zuletzt wurde dann sogar Spanien im Juni in Getafe bei der EM-Generalprobe mit 1:0 besiegt.

Nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion erfolgte 1992 der Beitritt des Landes mit 3,7 Millionen Einwohnern, welches geografisch zu Asien gehört, zur FIFA und zur UEFA. Die ersten Pflichtspiele bestritt man im Rahmen der Qualifikation für die EM 1996 - dabei gelang unter anderem im November 1994 ein 5:0-Kantersieg über den jetzigen Gruppenkontrahenten Wales, was bis zum 6:0-Schützenfest gegen die Färöer im August 2006 Georgiens höchsten Pflichtspiel-Sieg bedeutete.

Die Qualifikation für die Europameisterschaft 1996 wurde auch dank eines 2:1-Erfolgs über den damaligen WM-Vierten Bulgarien auf Rang drei abgeschlossen. So gut war die georgische Auswahl in keiner der darauffolgenden Qualifikationen mehr platziert. Dennoch schaffte man Achtungserfolge wie zum Beispiel Punktgewinne gegen Italien, Russland, Dänemark, die Türkei oder die Ukraine.

Neuer Teamchef aus der Slowakei soll Erfolg bringen

Derzeit liegt Georgien, das bei der Auslosung der WM-Qualifikation gemeinsam mit Teams wie Andorra, San Marino oder Liechtenstein aus dem letzten Topf gezogen wurde, in der FIFA-Weltrangliste an der 118. Stelle.

Betreut wird die Mannschaft seit März dieses Jahres von Vladimir Weiss. Der frühere slowakische Teamchef, der Österreichs Nachbarland zur WM 2010 führte, übernahm den Job von Kakhaber Tskhadadze und steht gegen das ÖFB-Team vor seinem ersten Bewerbsmatch als Nationaltrainer Georgiens.

Diesen Posten bekleideten in den vergangenen Jahren schon einige prominente Persönlichkeiten wie Alain Giresse, Klaus Toppmöller oder Hector Cuper. 2008 sprang auch der frühere Ried- und Sportklub-Trainer Petar Segrt interimistisch ein.

Der Kapitän fehlt gegen Österreich

Spieler von absoluten Topvereinen sucht man im aktuellen georgischen Kader vergeblich. In Abwesenheit von Kapitän Jaba Kankava, der laut Weiss mit körperlichen Problemen zu kämpfen hat, wird Innenverteidiger Solomon Kverkvelia von Rubin Kasan mit einem Marktwert von 4,5 Millionen Euro als teuerster Internationaler ausgewiesen.

Der kürzlich von Rapid verpflichtete Giorgi Kvilitaia wird auf 600.000 Euro taxiert - allerdings fehlt der im Aufbautraining befindliche Stürmer gegen Österreich. Er befindet sich derzeit zwar in Georgien, um Kontakt mit Coach Weiss zu halten und organisatorische Dinge abzuklären, wird am Montag aber nicht zum Einsatz kommen.

Sein Ex-Verein Dinamo Tiflis setzte sich 1981 - damals noch als sowjetischer Verein - in der ersten Runde des Cups der Cupsieger gegen den GAK durch, die darauffolgenden sechs Europacup-Duelle zwischen georgischen und österreichischen Vertretern gingen jedoch allesamt an die österreichischen Mannschaften.

Auf Nationalteam-Ebene gab es noch kein Kräftemessen, dafür aber bereits ein Gastspiel der ÖFB-Auswahl in Tiflis. Am 27. März 1985 wurde in der Hauptstadt der damaligen Sowjetrepublik gegen die UdSSR mit 0:2 verloren, und zwar im damaligen Dinamo-Stadion, das mittlerweile den Namen Boris Paichadze trägt und am Montag auch Austragungsort des WM-Qualifikationsspiels ist.

Das rund 55.000 Zuschauer fassende Stadion wurde 2006 generalsaniert und war im Vorjahr Schauplatz des europäischen Supercup-Finales, das der FC Barcelona gegen den FC Sevilla mit 5:4 nach Verlängerung gewann.

Mehr dazu:
>> Große Hoffnungen bei ÖFB-Gegner Georgien

apa/red

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