13.08.2016 21:05 Uhr

Hope Solo - die schlechte Verliererin

Hope Solo: das
Hope Solo: das "Biest", das schlecht verliere kann

In der Niederlage, so heißt es, zeigt sich die Größe eines Athleten. Oder eben nicht. Das bewies an diesem denkwürdigen Abend in Brasilia Hope Solo. Die wegen privater Eskapaden berüchtigte Torhüterin hatte mit ihrem US-Team gerade sensationell das Viertelfinale gegen Schweden mit 3:4 im Elfmeterschießen verloren - und suchte danach die Schuld beim Gegner.

"Wir haben gegen einen Haufen Feiglinge verloren", ätzte die 35 Jahre alte Weltmeisterin. Einmal in Fahrt, war Solo nicht mehr aufzuhalten. "Wir haben viel Herz gezeigt. Wir sind couragiert aufgetreten. Heute hat nicht das bessere Team gewonnen", schob sie hinterher und kritisierte die destruktive Spielweise des Gegners: "Sie wollten keinen guten Fußball zeigen."

Dem Präsidenten des US-Fußballverbandes gefielen die Aussagen überhaupt nicht. "Wir sind alle vom Ergebnis enttäuscht, aber Hopes Kommentare waren völlig unangemessen und sind unvereinbar mit den Vorstellungen des Verbandes und den Idealen der olympischen Bewegung", sagte Sunil Gulati (57) Sports Illustrated.

Besonders pikant an der Angelegenheit: Schweden wird von Pia Sundhage trainiert - sie führte die US-Girls 2008 und 2012 als Coach jeweils zum Gewinn der Goldmedaille. Die 56-jährige Schwedin hatte Solo in einem Interview vor Beginn der WM im vergangenen Sommer in Kanada abseits des Platzes als "hartes Stück Arbeit" bezeichnet - und damit vermutlich noch untertrieben.

Immer wieder sorgt Solo für Schlagzeilen

Denn um Solo ist es nie ruhig, immer sorgt sie für Schlagzeilen. Manchmal dreht es sich um Sport (jüngst knackte sie die 200-Länderspiele-Marke - eine für Torhüter im Männer- und Frauenfußball bis dato unerreichte Bestleistung). Aber oft geht es eben auch um Nebengeräusche.

Beim Olympia-Turnier in Brasilien wurde Solo in jedem Stadion mit Zika-Sprechchören verhöhnt. Die Ausnahmetorhüterin hatte vor den Spielen öffentlich Kritik an der vermeintlichen Gesundheitsgefährdung für die Athleten geäußert, einen Olympia-Verzicht erwogen und zuletzt Bilder von sich in Anti-Mücken-Montur sowie ihrem Berg von Insektenschutzmitteln in sozialen Medien gepostet. Sehr viele Dosen davon wird Solo nun wieder mit nach Hause nehmen.

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