21.07.2016 17:10 Uhr

Manchester City: Einmal "aufpeppeln", bitte!

Krempelt Pep Guardiola auch die Citizens um?
Krempelt Pep Guardiola auch die Citizens um?

Auf zu neuen Ufern: Nach Beendigung des dreijährigen Projekts beim FC Bayern hat sich Pep Guardiola eine neue Herausforderung gesucht. Nun soll die britische Insel zu spüren bekommen, mit welch brutaler Dominanz der Spanier spielen lässt. Die Grundlage für eine erfolgreiche Spielzeit wurde geschaffen, an Stellschrauben muss dennoch gedreht werden. Ein Zwischencheck.

Die Vorbereitung: Ausgerechnet in der Allianz Arena begann die Pep-Ära bei den "Sky Blues". Beim faden Testkick gegen seinen Ex-Arbeitgeber setzte es eine 0:1-Niederlage – letztlich ein Muster ohne Wert. Gemeinsam mit Landsmann Mikel Arteta, der vom FC Arsenal in den Trainerstab der Citizens gewechselt ist, will Guardiola den Verein "aufpeppeln" und ein Team formen, das um den Champions-League-Titel mitspielen kann. Und das möglichst schnell: "Ich brauche Zeit, ich habe keine Zeit", so der 45-Jährige bei seiner ersten Pressekonferenz.

Um sich frühzeitig an die enormen Anforderungen gewöhnen zu können, testet ManCity gegen prominente Kontrahenten: Neben dem FC Bayern warten noch Borussia Dortmund, der FC Arsenal und Stadtrivale Manchester United in der Pre-Season. Gerade das Duell mit den euphorisierten Red Devils, bei denen Guardiola-Intimfeind José Mourinho das Zepter übernommen hat, dürfte die kommende Saison in Englands Eliteklasse prägen.

Das Personal: Egal, wo Pep Guardiola aufschlägt – der Vater des Tiki-Taka-Stils bastelt sich sein Team exakt so zusammen, wie er es sich vorstellt. Auf große Namen wird dabei wenig Rücksicht genommen, wie die Vergangenheit in Barcelona und München gezeigt hat. So kommt es nicht von ungefähr, dass die Citizens bislang vor allem in Spielstärke investiert haben: Mit İlkay Gündoğan, Nolito und Oleksandr Zinchenko wechseln drei starke Techniker in den Nordwesten Englands.

Auch Leroy Sané und Gabriel Jesus, deren Transfers nur noch Formsache sein dürften, zählen zur Kategorie Zauberfuß mit Potenzial zur Weltklasse. Und genau das ist es, was der neue Coach verlangt: Totale Dominanz durch individuelle Überlegenheit.

Nennenswerte Abgänge hat der Scheich-Klub derweil noch nicht zu verzeichnen, nur der in die Jahre gekommene Martín Demichelis ist nicht mehr dabei. Beim Blick auf den aktuellen Kader wird gleichwohl deutlich, dass eine Verjüngungskur überfällig ist: Zehn(!) Akteure, die derzeit noch in Manchester unter Vertrag stehen, sind 30 oder älter.

Die Baustellen: Obwohl der Kader der Citizens nominell hochkarätig besetzt ist und die stärkste Offensive der abgelaufenen Premier-League-Spielzeit stellte, stimmte die Mischung zuletzt nicht mehr. Im Tor ist Nationalkeeper Joe Hart, ein Keeper der alten Schule mit Hang zu Blackouts, nicht mehr unumstritten. Experten erwarten, dass ein neuer Schlussmann mit höherer fußballerischer Qualität im Etihad Stadium aufschlagen und Hart Konkurrenz machen wird.

Am deutlichsten drückt der Schuh in der wenig sattelfesten Abwehr. Alle Außenverteidiger befinden sich im Spätherbst ihrer Karriere, was zwangsläufig zu Geschwindigkeitsdefiziten in der Rückwärtsbewegung führt. Fraglich, ob Langzeitpatient Vincent Kompany endlich wieder auf die Beine kommt.

Die Abteilung Attacke steht und fällt mit der Anwesenheit von Tormaschine Sergio Agüero und Kevin De Bruyne, der in seinem ersten Jahr in Manchester mächtig Eindruck hinterlassen hat und während seiner zehnwöchigen Verletzungspause im Frühjahr schmerzlich vermisst wurde. Fest steht: Der Belgier muss kreativ entlastet werden. Eine Rolle, die auf den ersten Blick maßgeschneidert für İlkay Gündoğan sein könnte.

Doch mit der Verpflichtung des Ex-Dortmunders ist der Bedarf im Zentrum noch nicht gedeckt, nicht zuletzt, da Klubikone Yaya Touré weiterhin mit einem Wechsel liebäugelt. Im Angriff fehlt ein zweiter Goalgetter neben Agüero. Erfreulich: Eigengewächs Kelechi Iheanacho hat einen großen Sprung gemacht und drängt in die Startelf. 

Fazit: Wenn Agüero und De Bruyne gesund bleiben, Abwehrchef Kompany fit wird und wenigstens zwei Neuzugänge einschlagen, wird ManCity um den Titel mitspielen – vom ersten Spieltag an. So hoch die Erwartungen an Pep Guardiola sein mögen, der 45-Jährige ist der richtige Mann für den schwierigen Job bei den "Sky Blues".

Zudem ist das Auftaktprogramm in der Liga (Sunderland, Stoke City, West Ham) absolut machbar. Von elementarer Bedeutung für einen gelungenen Saisonstart sind die Playoffs zur Champions League im August – Scheitern verboten!

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