28.03.2016 12:03 Uhr

Jahrhundertspiel und Co.: Azzurri vs. DFB

Auftakt zum Jahrhunderstpiel: Giacinto Facchetti (Italien, li.) und Uwe Seeler (Deutschland, re.)
Auftakt zum Jahrhunderstpiel: Giacinto Facchetti (Italien, li.) und Uwe Seeler (Deutschland, re.)

Zwischen Deutschland und Italien gab es schon viele dramatische Duelle - eines davon wird bis heute sogar das Jahrhundertspiel - 1970 bei der WM in Mexiko - genannt. Die Italiener sind in jedem Fall der Angstgegner Deutschlands.

Bei Welt- oder Europameisterschaften trafen die beiden viermaligen Weltmeister schon achtmal aufeinander. Das DFB-Team gewann nie, durfte sich aber zumindest einmal (1996) als "moralischer" Sieger fühlen. Darüber hinaus gab es noch zwei torlose Duelle in der WM-Vorrunde 1962 und der WM-Zwischenrunde 1978.

17. Juni 1970, Mexiko-Stadt

WM-Halbfinale, 3:4 (1:1, 0:1) n.V.

Zunächst boten beide Mannschaften bei rund 50 Grad im Glutkessel des Azteken-Stadions von Mexiko-Stadt eher Rasenschach. Die unglaubliche Verlängerung, die das Spiel legendär machte, erzwang ausgerechnet der Italien-Legionär Karl-Heinz Schnellinger mit dem 1:1-Ausgleich in der 90. Minute. Danach spielten sich die völlig erschöpften Akteure in einen Rausch und machten die Partie zum "besten WM-Spiel aller Zeiten". Gerd Müller brachte die deutsche Mannschaft zwischenzeitlich in Führung, am Ende triumphierten die Italiener.

11. Juli 1982, Madrid

WM-Finale, 1:3 (0:0)

Nach der "Schande von Gijon", dem Nichtangriffspakt beim 1:0 gegen Österreich sowie der Attacke von Toni Schumacher gegen den Franzosen Patrick Battiston im Halbfinale hatte das deutsche Team wenig Sympathien. In der ersten Halbzeit hatte die Mannschaft von Jupp Derwall Glück, als Antonio Cabrini einen Elfmeter verschoss. Danach setzte sich Technik gegen Kampfkraft durch: Paolo Rossi wurde mit seinem sechsten Tor endgültig zum Star der WM. Als Paul Breitner - als bislang einziger Deutscher - auch in seinem zweiten WM-Finale traf, war längst alles entschieden.

10. Juni 1988, Düsseldorf

EM-Gruppenphase, 1:1 (0:0)

Das Eröffnungsspiel der Heim-EM. Italien war überlegen, ging in der 53. Minute durch Roberto Mancini in Führung. Andreas Brehme glich mit einem Freistoß aus - Italiens Torhüter Walter Zenga hatte den Ball zu lange festgehalten.

19. Juni 1996, Manchester

EM-Gruppenphase, 0:0

Das große Spiel von Andreas Köpke. Der heutige Bundestorwarttrainer entschärfte Großchancen in Serie, hielt sogar einen Elfmeter von Gianfranco Zola (9.) - Italien war draußen, Deutschland Gruppensieger und auf dem Weg zum Titel. Über Kroatien und England ging es ins Finale gegen Tschechien, dann kam Oliver Bierhoff, der heutige Manager der Nationalmannschaft, mit seinem Golden Goal.

4. Juli 2006, Dortmund

WM-Halbfinale, 0:2 (0:0, 0:0), n.V.

Das abrupte Ende des Sommermärchens. Italien war besser, brachte aber den Ball nicht ins Tor - und dann kam Andrea Pirlo. Ein Pass wie ein Kunstwerk, als alle aufs Elfmeterschießen warteten, und Fabio Grosso drehte den Ball um Jens Lehmann herum. Das 2:0 erzielte Alessandro Del Piero. Italien holte fünf Tage später im Elfmeterschießen gegen Frankreich den Titel, Deutschland tröstete sich damit, eine unglaubliche WM auf die Beine gestellt zu haben. Am Ende belegte die DFB-Auswahl den dritten Platz.

28. Juni 2012, Warschau

EM-Halbfinale, 1:2 (0:2)

An diesem Abend wurde Mario Balotelli zum Deutschland-Schreck. Der danach bei keinem Verein glücklich gewordene Stürmer erzielte schon vor der Pause zwei Tore und feierte das zweite mit einer Bodybuilder-Pose. Ernsthaft hoffen durfte das DFB-Team danach nicht mehr, das Anschlusstor von Mesut Özil per Handelfmeter fiel erst in der Nachspielzeit. Italien verlor das Finale gegen Spanien sang- und klanglos mit 0:4.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten