25.03.2016 14:45 Uhr

Die Foxes machen Fuchs Mut

Bei ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs läuft es momentan perfekt
Bei ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs läuft es momentan perfekt

Christian Fuchs liegt mit Leicester City in der englischen Premier League sensationell auf Meisterkurs. Der unglaubliche Lauf der "Foxes" gibt auch dem ÖFB-Teamkapitän Mut für das EM-Jahr 2016. Der Auftakt dafür sind die Länderspiele am Samstag (ab 17:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen Albanien und am Dienstag (ab 20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen die Türkei jeweils im Wiener Ernst Happel-Stadion.

"Unbeschreiblich", meinte Fuchs am Freitag beim Medientermin des Nationalteams zum Siegeszug des Spitzenreiters im Mutterland des Fußballs. Die "Foxes" jagen der Konkurrenz Angst und Schrecken ein. "Ich hätte auch nicht damit gerechnet, als ich im Sommer nach Leicester gekommen bin. Immerhin wäre der Verein im Vorjahr fast abgestiegen."
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"Ich habe schon in der Vorbereitung gesehen, dass viel Qualität in der Mannschaft steckt. Deshalb war ich mir sicher, dass wir in dieser Saison mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Aber was da jetzt passiert, dass ist ein Traum. Es war nicht absehbar, dass es sich so entwickelt."

Fünf Punkte Vorsprung für die letzten sieben Runden

"Niemand hätte gedacht, dass wir so die Liga aufmischen und vorne mitspielen", so Fuchs. Vorne mitspielen? Leicester City führt nach 31 von 38 Runden die teuerste und finanzkräftigste Liga der Welt souverän an. Mit 66 Zählern hat man fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Tottenham Hotspur mit seinem Landsmann und Nationalteam-Kollegen Kevin Wimmer.

Vier Heimspiele gegen Southampton, West Ham United, Swansea City und Everton sowie nur mehr drei Auswärtspartien bei Sunderland, Manchester United und Chelsea trennen den Underdog noch von der Topsensation. "Fünf Punkte Vorsprung für sieben Spiele sind nicht so viel, dass man sich Ausrutscher leisten kann. Es ist wie bei der Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation: Wir denken von Spiel zu Spiel", mühte sich der linke Verteidiger auch verbal defensiv im rechten Understatement.
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Aufstand der ehemaligen Fußballzwerge auch bei der EM?

Was Leicester in der englischen Premier League schaffen will, dass könnte auch bei der Europameisterschaft zum Thema werden: Der Aufstand der ehemaligen "Fußballzwerge". Österreichs erster Länderspielgegner Albanien, früher nur ein gern gesehener Punktelieferant, schaffte sensationell erstmals die Teilnahme an einer EM-Endrunde. Christian Fuchs verlängert die Liste sogar noch: "Island ist ebenfalls Debütant und Ungarn war auch extrem lange bei keinem Großereignis dabei."

Am 7. April wird der Niederösterreicher 30 Jahre alt und darf als baldiges Geburtstagskind einen Anflug der Romantik im Millionengeschäft feiern: "Das ist doch eine schöne Geschichte für den Fußball. Wer sind die? Wie spielen die? Solche Mannschaften hatte vorher niemand auf dem Schirm. Das ist eine Zugabe für die Fans."

Auch im Team auf die eigenen Stärken konzentrieren

Albanien ist für Fuchs eine Mannschaft, die sehr "kompakt" agiert und sich in der Qualifikation nicht zufällig vor Dänemark platziert hat und auch Gruppensieger Portugal auswärts 1:0 besiegt hat. "Das ist schon ein Qualitätsmerkmal."
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Doch das Selbsvertrauen der "Foxes" hat sich längst auch auf das österreichische Nationalteam übertragen: "Wir sollten uns dennoch auf uns konzentrieren. Das ist schon in der EM-Qualifikation sehr gut gelungen."

Dort gab es neun Siege in den jüngsten neun Pflichtspielen. Bei den Tests lief es für die ÖFB-Auswahl hingegen weit weniger berauschend - fünf der vergangenen zehn Freundschaftspartien wurden verloren, so gab es zuletzt eine 1:2-Heimpleite gegen die Schweiz. "Doch auch da haben wir eine gute Leistung gebracht. Es hat uns ein wenig die Kaltschnäuzigkeit gefehlt. Wir haben die Lehren daraus gezogen. Unser Weg geht weiter. So eine Niederlage kann passieren, davor ist keine Mannschaft gefeit", sagte der Kapitän.

Nationalmannschaft als "Auffangbecken"

So wie der Spielführer kamen auch David Alaba, Aleksandar Dragović und Marc Janko als Tabellenführer zum Team, auch bei vielen anderen Legionären läuft es derzeit rund. "Es ist ein guter Faktor, wenn jeder mit positiven Erfahrungen und Erlebnissen zur Nationalmannschaft kommt. Es war aber auch schon anders, und dann war das Team ein Auffangbecken. Hier zieht jeder an einem Strang und kann über sich hinauswachsen. Aber je mehr Erfolg beim Verein, desto besser für den Einzelnen und die gesamte Mannschaft", so Fuchs.

Die Prämienfrage für die Europameisterschaft will der Teamkapitän gemeinsam mit dem ÖFB "noch im Rahmen dieses Lehrgangs klären". Bei der Frage nach einer Titelprämie für die Endrunde in Frankreich musste Fuchs lächeln. Medien und Öffentlichkeit müssen auch nicht alles wissen. Vielleicht hat er ja auch in Leicester gut verhandelt. So eine Meisterbonus wäre vor dem Sommer doch ein nettes Urlaubsgeld.

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ct

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