09.06.2015 16:57 Uhr

U20-WM: Die Turnierfavoriten im Check

Routinierter Torjubel der DFB-Elf
Routinierter Torjubel der DFB-Elf

Am Mittwoch startet die U20-Weltmeisterschaft in Neuseeland mit dem Achtelfinale in ihre entscheidende Phase. Wir werfen einen Blick auf die Titelfavoriten und die Enttäuschungen des bisherigen Turniers.

Nachdem alle 36 Partien der Vorrunde gespielt sind, kristallisieren sich einige Anwärter auf den Titel des U20-Weltmeisters heraus. Zwei hoch eingeschätzte Teams befinden sich dagegen schon wieder auf dem Heimweg.

Sechs der bislang 19 ausgespielten U20-WM-Turniere konnte Argentinien für sich entscheiden. Ein siebter Titel wird allerdings vorerst nicht dazu kommen. Die Albiceleste mit ihrem Stürmerstar Giovanni Simeone befindet sich überraschend unter den acht Teams, die bereits nach der Vorrunde die Heimreise antreten müssen. Noch im Januar hatte die U20-Mannschaft Argentiniens souverän die Südamerikameisterschaft geholt, nach einer Niederlage gegen Ghana und zwei Unentschieden gegen Panama und Österreich war der Traum vom erneuten Triumph beim Weltturnier frühzeitig ausgeträumt. Auch der U20-Meister aus Nord-/Mittelamerika ist nicht mehr dabei. Nach Pleiten gegen Serbien und Mali und nur einem Sieg gegen Uruguay schieden die Mexikaner als Gruppenletzter aus.

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Europäer überzeugen

Durch das Ausscheiden von Argentinien und Mexiko steigt die Chance, dass nach Frankreich 2013 der Titel 2015 wieder nach Europa geht. Alle sechs Vertreter haben sich für die erste K.o.-Runde qualifiziert, vier davon als Gruppensieger. Beeindruckt haben bislang die Portugiesen. Mit drei überzeugenden Siegen über Kolumbien, Senegal und Katar haben sich U19-Vizeeuropameister mit einer weißen Weste für das Achtelfinale qualifiziert. Kaum weniger souverän überstanden die Serben und die Ukraine mit dem bisherigen Toptorschützen des Turniers, Viktor Kovalenko (5 Tore), die Gruppenphase.

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Positiv überrascht haben derweil die Österreicher, die sich in der vermeintlich schwersten Vorrundengruppe vor Argentinien als Zweiter hinter Ghana ins Achtelfinale gespielt haben. Dort wartet mit Usbekistan eine lösbare Aufgabe. Die Chancen auf eine Wiederholung des sensationellen Erfolgs von 2007, als die ÖFB-Elf mit Spielern wir Zlatko Junuzovic, Erwin Hoffer, Martin Harnik und Sebastian Prödl bis ins Halbfinale vordringen konnte, sind so gut wie lange nicht.

>> U20-WM 2007

DFB-Elf mit guten Chancen

Und dann ist da noch das deutsche Team. Mit 16:2 Toren fegte die DFB-Elf durch die Vorrundengruppe F. Fischi, Honduras und Usbekistan sind allerdings nicht der Maßstab, an dem sich die Titeltauglichkeit der Mannschaft von Frank Wormuth messen lassen sollte. Ihre Qualität hat der Jahrgang von 1995 mit dem U19-Europameistertitel im vergangenen Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Wie damals muss Wormuth auch in Neuseeland auf einige der Toptalente verzichten. Mit Davie Selke (Verzicht), Max Meyer, Joshua Kimmich, Serge Gnabry (alle U21-EM), Timo Werner, Leroy Sané (beide U19-EM), Leon Goretzka (Fitness-Rückstand) und Niklas Süle (Kreuzbandriss) fehlen gleich acht potenzielle Stammspieler. Dennoch scheint das Team um Kapitän Kevin Akpoguma stark genug, um ein ernsthafter Anwärter auf den Titel zu sein.

Vorsicht vor den Afrikanern

Nach dem leichten Aufgalopp warten nun allerdings schwere Brocken auf die deutsche U20. Wie Europa konnte auch Afrika alle qualifizierten Teams ins Achtelfinale bringen. Afrikas U20-Meister Nigeria ist nun der Gegner Deutschlands im Achtelfinale. Der zweifache Finalist bei U20-Weltmeisterschaften verlor das Auftaktspiel gegen den Titelanwärter Brasilien mit 2:4, erreichte aber durch zwei lockere Siege gegen Ungarn und Nordkorea als Gruppenzweiter die nächste Runde.

Bei einem Sieg der DFB-Elf über Nigeria stünde im Viertelfinale mit Ghana oder Mali ein weiteres afrikanisches Team bereit. Ghana kann auf eine beeindruckende jüngere Bilanz bei den U20-Weltmeisterschaften zurückblicken. 2009 holten die Black Stars im Elfmeterschießen gegen Brasilien den Titel, bei der letzten Ausgabe 2013 belegten sie Platz 3. Auch in diesem Jahr scheinen die Ghanaer in der Lage, um den Pokal mitzuspielen.

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Ralf Amshove

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