18.05.2015 13:19 Uhr

In & Out: Zittern um den Millionenkuchen

Hull-Manager Steve Bruce sieht die Chancen auf den Klassenerhalt schwinden
Hull-Manager Steve Bruce sieht die Chancen auf den Klassenerhalt schwinden

Millionengeschäft Premier League. Während Hull City zittern muss, dass für den Klub auch in der kommenden Saison ein Stück vom Kuchen übrig bleibt, dürfen mit Norwich und Middlesborough noch zwei Teams aus der Championship auf den Aufstieg in die hochdotierte Liga hoffen.

Der Kampf um den Klassenerhalt in der Premier League ist so gut wie entschieden. Seit der Vorwoche stehen die Queens Park Rangers und Burnley als Absteiger fest und für den 18. Hull City sieht die Zukunft sehr trist aus. Die Tigers sind auf Schützenhilfe angewiesen. Newcastle darf daheim gegen West Ham nicht gewinnen, Sunderland aus den beiden Partien gegen Arsenal und Chelsea keinen Zähler mitnehmen. Obendrein benötigt Hull nicht weniger als einen Heimsieg gegen Manchester United.

Hull-Manager Steve Bruce, zwischen 1987 und 1996 selbst verdienter Spieler der Red Devils, hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben: "Vielleicht schuldet mir Manchester United etwas, nachdem ich mir mein Knie, meine Hüfte und meinen Knöchel für sie ruiniert habe." Sollte Arsenal am Mittwoch seinen Nachtrag gegen Sunderland gewinnen, wäre der Champions-League-Fixplatz für den englischen Rekordmeister außer Reichweite und die Luft möglicherweise tatsächlich draußen.

Bruce konnte als Trainer bisher nie gegen Ex-Klub gewinnen. Schwerer wiegt jedoch die Affäre rund um Jake Livermore. Der Hull-Spieler wurde am Freitag des Kokain-Konsums überführt. "Das ist keine Ausrede", stellte Steve Bruce nach dem 0:2 gegen Tottenham aber klar. Dennoch ist die Situation inmitten des Abstiegskampfs keine leichte, wie er gestand: "Wir gehen in alle Arten von Kursen für Fußballtrainer, aber es gibt Dinge bei denen man einfach keine Erfahrung hat, mit ihnen umzugehen."

Playoff-Finalisten stehen fest

Eine Stufe tiefer, in der Championship, ist der Grunddurchgang mit 46 Runden längst absolviert, Meister Bournemouth wird erstmals und Watford wieder einmal die Premier League bereichern. Im Playoff wurden am vergangenen Wochenende die beiden Teams ermittelt, die sich am Pfingstmontag im Wembley um den verbleibenden Aufstiegsplatz balgen werden. Die Partie gilt nicht erst seit dem neuen TV-Vertrag der Premier League als die finanziell lukrativste Begegnung im Klubfußball.

Nach einem 1:1 im Hinspiel entschied Norwich City das prestigeträchtige "Old Farm"-Derby gegen Ipswich Town mit 3:1 für sich. Obwohl in Überzahl mussten die Hausherren zwischenzeitlich den Ausgleich hinnehmen. Im zweiten Semifinale setzte sich Middlesbrough gegen Brentford mit einem Gesamtscore von 5:1 vergleichsweise souverän durch.

Duell der Trainer-Hoffnungen

Beim Finale im Londoner Wembley liegt auch auf den Trainern besonderes Augenmerk. Der Schotte Alex Neil übernahm Norwich erst im Jänner und führte die Canaries auf Schlussrang drei und somit ins Playoff. 16 von 24 Spielen wurden dabei gewonnen.

Zuvor war der bald 34-Jährige als Spieltrainer bei Hamilton Academial engagiert und führte in der euphorisierten Saison nach dem Aufstieg die Scottish Premiership zeitweilig an und Liga-Gigant Celtic bei einem 1:0 auch vor.

"Seine Vorbereitung ist brillant. Er dreht jeden Stein um. Durch seine Analysen vor dem Spiel und der Statistiken und Details wissen wir genau, was wir im Match tun müssen. Und wenn nicht, weißt du es am Montag beim Video", schwärmte Norwich-Kapitän Russell Martin vom jungen Trainer.

Ratschläge von Mourinho oder der Frau Mutter?

Gegner Middlesbrough vertraut ebenfalls auf einen Rohdiamanten auf der Betreuerbank. Seit November 2013 betreut Aitor Karanka mit den Teesiders erstmals ein Team als Chefcoach. Davor war der 40-jährige Spanier Assistent von Jose Mourinho bei Real Madrid.

"Seine Teams sind extrem gut organisiert", zollte Alex Neil seinem Kontrahenten Respekt, "Es wird eine Herausforderung für mich und für die Spieler."

Dass sich Karanka möglicherweise bei seinem früheren Vorgesetzten "spezielle" Tipps holt, lässt Neil jedenfalls kalt. Seine Telefonliste ist jedenfalls weniger prominent: "Vielleicht werde ich meine Mama anrufen", scherzte der Schotte um ernster hinzuzufügen: "Taktisch habe ich eine sehr klare Vorstellung und bis jetzt hat es ganz gut geklappt."

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle Premier League 
>> Ergebnisse Championship Playoff 

sk

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