Nein, die portugiesische Liga ist auch in diesem Jahr nicht für eine Überraschung an der Tabellenspitze gut. Seit Gründung der Primeira Liga hieß der Meister nur zweimal nicht Sporting, Porto oder Benfica - und so wird es auch in diesem Jahr kommen. In der Länderspielpause geht weltfussball auf einen Streifzug durch die Ligen Europas. Heute an der Reihe: die portugiesische Primeira Liga.

Während sich Sportings Löwen bereits aus dem Titelrennen verabschiedet, aber nach schwachem Start immerhin auf Platz drei festgespielt haben, ist es immerhin oben erfrischend eng. War Benfica zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison schon weit enteilt, liefern sich die Adler derzeit noch einen harten Kampf gegen die Drachen aus Porto. Nur drei Punkte trennen die Dauerrivalen und Abonnementsmeister des portugiesischen Fußballs derzeit. Mit leichten Formvorteilen für Bayern-Gegner Porto könnte es Ende April zu einer Vorentscheidung kommen, wenn die beiden Spitzenklubs im direkten Duell aufeinandertreffen.

Auch der Blick in den Tabellenkeller birgt zwar noch Spannung, aber keine Überraschungen: Dort tummeln sich ausschließlich Teams, die den Abstiegskampf auch aus den vergangenen Jahren gut kennen. Anders sieht es im Kampf um die internationalen Startplätze hinter dem Top-Trio aus. Neben Sporting Braga, das die Euro-League-Quali fast sicher hat, streiten sich mit Paços de Ferreira und Os Belenenses unter anderem zwei Klubs um den letzten Euro-League-Platz, die in der vergangenen Saison nur haarscharf dem Abstieg entgangen waren.

Portos nächster Millionentransfer?

In der Torjägerliste lohnt sich ebenfalls der zweite Blick: Hinter dem Torschützenkönig der beiden letzten Spielzeiten, Portos Jackson Martínez, steht ein junger, in Europa gänzlich unbekannter Angreifer in Diensten von Rio Ave auf dem zweiten Platz. Der 22-jährige Ägypter Ahmed Mahgoub spielt die bisher beste Saison seiner Karriere und traf in 22 Einsätzen zwölf Mal - auch dank dieser Tore hat Rio Ave durchaus Chancen, sich für die Europa League zu qualifizieren.

Mehr Aufmerksamkeit trotz weniger Toren zieht in dieser Saison indes Yacine Brahimi auf sich. Der dribbelstarke Algerier war erst im Sommer aus Granada zum FC Porto gewechselt, hat sich aber in kürzester Zeit in die Herzen der Fans gespielt. Nach den millionenschweren Abgängen von James Rodríguez, Hulk oder Radamel Falcao könnte der Außenstürmer der nächste Kandidat sein, der die Kassen der Nordportugiesen füllt. Unter anderem ManCity und United haben Medienberichten zufolge großes Interesse am 25-Jährigen.

Kuriose Sorgenkinder

Nicht für höhere Aufgaben konnte sich unterdessen Verteidiger Anthony Da Silva, kurz Tony, von Tabellenschlusslicht Penafiel empfehlen: Immerhin brachte es der Rechtsverteidiger mit französischen Wurzeln fertig, innerhalb von fünf Partien gleich dreimal vom Platz zu fliegen. Die gute Nachricht für die wenigen Fans des designierten Absteigers: Schon seit vier Spielen wurde Tony nicht mehr des Feldes verwiesen.

Und auch ein anderes Sorgenkind des portugiesischen Fußballs befindet sich auf dem Weg der Besserung: Académica de Coimbra hat im Endspurt der Saison sein erstes Heimspiel gewonnen. Im 13. Anlauf feierte der älteste noch bestehende Sportverein des Landes kürzlich den langersehnten Heimsieg - und hat damit gute Aussichten auf den Verbleib in einer Liga, deren große Geschichten wohl auch in den kommenden Jahren von Adlern, Drachen und Löwen geschrieben werden.

Mehr dazu:
>> Alle Sieger der portugiesischen Liga
>> Ergebnisse und Tabellen der Primeira Liga

Maike Falkenberg

Der Fahrplan für den weltfussball-Ligen-Check:

24.03. Türkei: SüperLig
25.03. Niederlande: Eredivisie
26.03. Portugal: Primeira Liga
27.03. Russland: Premier Liga
28.03. Frankreich: Ligue 1
31.03. England: Premier League
01.04. Spanien: Primera División
02.04. Italien: Serie A