08.07.2014 18:32 Uhr

WM-Aus: Prandelli noch immer enttäuscht

Der Schock über das WM-Aus sitzt bei Trainer Cesare Prandelli immer noch tief
Der Schock über das WM-Aus sitzt bei Trainer Cesare Prandelli immer noch tief

Der frühere italienische Nationaltrainer Cesare Prandelli ist zwei Wochen nach dem WM-Aus der Italiener und seinem Rücktritt noch immer enttäuscht.

"Einen Schock wie die WM zu überwinden, ist nicht leicht", sagte er bei seiner offiziellen Vorstellung als neuer Trainer von Galatasaray. "Die Möglichkeit, gleich wieder ein neues Ziel zu haben, kann mir sehr helfen." Seit dem Vorrunden-Aus erhalte er immer wieder Drohbriefe. "Wenn du Drohungen erhältst, Briefe in der Post oder gewisse Artikel liest, bist du verwirrt, du fragst dich warum", erklärte der 56-Jährige.

Auch Italiens Nationalstürmer Mario Balotelli, den Prandelli stets gefördert und unterstützt hatte, kritisierte der Trainer nun. "Mario ist kein Champion", stellte Prandelli klar. "Ich mag ihn sehr, aber er muss die Realität wahrnehmen und nicht seine eigene Parallel-Welt erschaffen." Der 23-Jährige hatte im ersten WM-Spiel gegen England den Siegtreffer erzielt, in den beiden Partien danach jedoch wie das gesamte Team enttäuscht.

Vize-Europameisterschaft als Höhepunkt

Prandelli hatte zuvor vier Jahre lang die Squadra Azzurra betreut und sie unter anderem auf den zweiten Platz bei der Europameisterschaft 2012 geführt. Der türkische Vize-Meister Galatasaray hatte sich vor gut einem Monat wegen Streitigkeiten über die Personalpolitik nach einer Saison von seinem Cheftrainer Roberto Mancini getrennt. Club-Präsident Ünal Aysal hatte die bevorstehende Verpflichtung bereits in der vergangenen Woche auf Twitter angekündigt.

Die erste Bewährungsprobe für den neuen italienischen Nationaltrainer steht Anfang September mit einem Testspiel gegen die Niederlande an. Die Squadra Azzurra tritt am 4. September in Bari gegen den WM-Halbfinalisten zu einem Freundschaftsspiel an, wie der italienische Verband FIGC mitteilte. Fünf Tage später startet Italien mit der Partie gegen Norwegen in Oslo in die Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich.

Nach dem Rücktritt von Nationaltrainer Cesare Prandelli will sich der FIGC mit der Suche eines Nachfolgers noch bis August Zeit lassen. Ebenso wie Prandelli war nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus der Azzurri bei der WM Verbandspräsident Giancarlo Abete zurückgetreten. Auch dessen Nachfolger muss noch bestimmt werden.

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dpa

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