14.06.2014 18:50 Uhr

Beckenbauer bei WM Persona non grata

Franz Beckenbauer wurde durch die FIFA für 90 Tage jegliche Tätigkeit im Fußball untersagt. Foto: Sven Hoppe
Franz Beckenbauer wurde durch die FIFA für 90 Tage jegliche Tätigkeit im Fußball untersagt. Foto: Sven Hoppe

Franz Beckenbauer ist praktisch über Nacht vom weltweit verehrten Fußball-Kaiser zur Persona non grata erklärt geworden. Die vom Weltverband FIFA verhängte Sperre von 90 Tagen hat für den 68-Jährigen weitreichende Konsequenzen.

"Franz Beckenbauer kann an keiner Fußball-Aktivität teilnehmen. Das schließt andere Dinge ein, wie eine Einladung zum Besuch eines Fußballspiels oder den privaten Besuch einer jeglichen Partie", sagte Alan Sullivan, stellvertretender Chef der FIFA-Ethikkommission. Beckenbauer darf also nicht nur für drei Monate kein Amt im Fußball ausüben, sondern ist auch bei keiner Veranstaltung erwünscht. Er hatte deshalb schon am Vortag nach Bekanntwerden der Sperre seine persönlichen Konsequenzen gezogen. Via "Bild" kündigte er an: "Die WM ist für mich gestrichen, auf die geplante Reise nach Brasilien werde ich verzichten. Ich gehe davon aus, dass ich bei der Fifa nicht mehr willkommen bin."

Beckenbauer wollte ursprünglich zum Halbfinale und Finale nach Brasilien reisen. Nun bleibt er zu Hause bei Frau und Kind. Für die Familie verzichtete er bereits nach der Heim-WM 2006 auf eine Karriere in der FIFA, mit der er nun über Kreuz liegt.

Auswirkungen auf Expertentätigkeit?

Ob sich der FIFA-Bann auch auf Beckenbauers Aktivitäten als WM-Medienexperte auswirkt, war zunächst unklar. Die Strafe war auf Antrag von Chefermittler Michael Garcia wegen der mangelnden Kooperation des "Kaisers" bei der Untersuchung der brisanten WM-Doppelvergabe an Russland 2018 und Katar 2022 ausgesprochen worden.

Beckenbauer, der weltweit einen hervorragenden Ruf genießt, hatte Korruptionsvorwürfe energisch zurückgewiesen. "Ich habe mit Korruption nichts zu tun. Wer sollte an mich herantreten und zu Dingen verleiten? Das ist doch lächerlich. Ich bin der falsche Ansprechpartner", sagte er.

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dpa

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