13.06.2014 12:11 Uhr

Brasilien feiert Auftaktsieg und Neymar

Neymar steuerte zwei Tore bei
Neymar steuerte zwei Tore bei

Brasilien feiert den erfolgreichen Startschuss zur "Mission Hexa". Der 3:1-Erfolg gegen Kroatien zum Auftakt der Heim-WM ließ die sozialen Spannungen am Donnerstagabend vergessen, die Fans des Gastgebers feierten mit Feuerwerk und Freudengesängen. Schon seinen ersten WM-Auftritt überhaupt nutzte Superstar Neymar zur großen Leistungsschau. Zu glänzen vermochten die Brasilianer dennoch nur selten.

Erst ein umstrittener Elferpfiff des japanischen Schiedsrichters Yuichi Nishimura brachte den fünffachen Weltmeister vor über 62.000 Zuschauern in Sao Paulo auf Kurs. Neymar, der zuvor schon die frühe kroatische Führung durch ein Eigentor von Marcelo (11.) ausgeglichen hatte, verwandelte mit etwas Glück zum 2:1 (71.). Der dritte Treffer der "Selecao" durch Oscar in der Nachspielzeit war nur noch Zugabe.

"Ich bin sehr glücklich, das ist mehr als ich erträumt habe. Wir haben einen guten Start hingelegt", gab Neymar nach der Partie zu Protokoll. Der unter enormen Druck der Öffentlichkeit stehende Barcelona-Angreifer pries mit Verweis auf den frühen Schock des 0:1 die Leistung des gesamten Teams: "Wir sind cool geblieben." Für Neymar bedeutete der Doppelpack seine Teamtore 32 und 33 in seinem 50. internationalen Einsatz.

Scolari lobte den Poster-Boy

Explizites Lob für Brasiliens Poster-Boy gab es von Teamchef Luiz Felipe Scolari. "Er ist ein besonderer Spieler. Er braucht euch alle (Medien, Anm.) nicht, um den Anspruch zu erheben, der beste Spieler der Welt zu sein. Seine Aufgabe ist es, für Brasilien zu spielen und das ist, was er heute getan hat", sagte Scolari gegenüber den anwesenden Journalisten. Zugeben musste aber auch Brasiliens Weltmeister-Coach von 2002, dass beim WM-Gastgeber noch Luft nach oben ist.

Den von vielen Anhängern erwartete große Zauberfußball, den "jogo bonito" (schönes Spiel), zeigten die zum zehnten Mal in Folge siegreich gebliebenen Südamerikaner noch nicht. Spielerisch bot das Starensemble wenig Brasilianisches. Für Gefahr sorgten die Einzelaktionen der Ausnahmekönner, wie jene von Neymar beim 1:1 (29.). Nach der Pause schien Kroatien den Punktgewinn bis zum Elferpfiff locker verteidigen zu können.

"Wir müssen noch einiges verbessern, müssen uns noch weiterentwickeln und Rückschläge verarbeiten", sagte Scolari. Die Reaktion auf das 0:1 bezeichnete der 65-Jährige demnach als "fantastisch", auch die in Sao Paulo oft kritischen Fans bekamen für ihre Geduld ein Pauschallob. Nicht ganz so erfreut war Scolari hingegen über Kollege Niko Kovac.

Kroaten mächtig sauer

Dem Kroaten stieß der Elferpfiff sauer auf, er sah ihn als Kniefall vor Brasilien. Die WM würde so zum "Zirkus" verkommen, meinte Kovac. Scolari wollte dies nicht näher kommentieren, stellte aber klar: "Das einzige, was ich sagen kann, ist, dass Brasilien fünf WM-Titel hat. Diese fünf waren keine Zirkusse zugunsten Brasiliens." Er könne die Reaktion von Kovac aber verstehen und hätte in dessen Situation das Gleiche gesagt, meinte Scolari.

Den Pfiff von Nishimura bezeichneten die Brasilianer durch die Bank als gerechtfertigt. Ein klarer Elfer, sagten Neymar und Co. unisono und versuchten die Kontroverse einfach wegzulächeln. Hauptsache gewonnen. Für Brasilien war das Spiel dennoch ein kleiner Schuss vor den Bug: Sich auf das Talent von Neymar, Oscar oder Hulk zu verlassen, garantiert nicht den Erfolg. Weiter geht es für den Turnierfavoriten am Dienstag gegen Mexiko.

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>> Kroaten nach Elferpfiff außer Rand und Band

apa

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