Platini lehnt WM-Boykott 2018 ab

UEFA-Präsident Michel Platini hat mit deutlichen Worten gegen den vermeintlichen Populismus der Politik gewettert und sich gegen Boykotte von sportlichen Großereignissen ausgesprochen.
"Ich habe die Nase voll - die Politik kommt immer direkt mit Boykott, Boykott", sagte der Franzose an der Spitze der UEFA am Rande des 38. UEFA-Kongresses in Astana: "Wenn man etwas boykottieren will, dann muss man alles boykottieren - die Wirtschaft, die Botschaften, ja sogar die Flugzeuge, die dorthin fliegen."
Zuletzt waren aus verschiedenen Ländern und Parteien immer wieder Rufe nach einem Boykott der WM 2018 in Russland als Konsequenz aus dem russischen Verhalten in der Krim-Krise gefordert worden. Auch vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi gab es teils hitzig geführte Diskussionen, in deren Folge mehrere Politiker den Spielen am Schwarzen Meer fern blieben.
"Es ist immer besser hinzufahren und seine Meinung zu sagen", sagte Platini, der als Spieler eine ähnliche Entscheidung vor der umstrittenen WM 1978 in Argentinien getroffen hatte: "Boykotte sind einfach. Die Politik soll Politik bleiben. Politik und Sport sollten getrennt werden."
sid