10.02.2014 11:41 Uhr

Hamburg versinkt im Chaos

Sportlich am Abgrund und in der Führung völlig zerstritten: Der Hamburger SV kommt in der wohl kritischsten Situation der Vereinsgeschichte einfach nicht zur Ruhe.

Nach einer knapp acht Stunden andauernden Krisensitzung des Aufsichtsrates darf der Vorstand um den Vorsitzenden Carl Jarchow und Sportchef Oliver Kreuzer zwar genauso weiterarbeiten wie Trainer Bert van Marwijk, das Trio geht aber angeschlagen in die Woche vor dem Abstiegs-Finale bei Eintracht Braunschweig. Hinter den Kulissen wird weiter an einer Rückkehr von Felix Magath an die Elbe gearbeitet.

"Das ist bitter und nur noch ein Trauerspiel, was da beim HSV abläuft", sagte Klub-Idol Willi Schulz dem SID, "das ist diesem ruhmreichen Klub unwürdig." Der ehemalige Verteidiger und Vize-Weltmeister von 1966 würde Magath gerne in verantwortlicher Position bei den Hanseaten sehen: "Magath ist über alle Zweifel erhaben. Natürlich könnte er helfen. Aber die Situation ist schwierig, wenn man einmal in dem Strudel drinsteckt, kommt man nicht so schnell raus. Wir müssen einfach die Spiele gewinnen - dann ist Ruhe."

Magaths Schatten schwebt über Hamburg

Am Sonntagabend tagte der Aufsichtsrat - ohne Ergebnis. In dem Gremium fand sich keine Mehrheit, um den Vorstand zu entlassen und Magath als starken Mann zu installieren. Doch einige Kontrolleure wollen weiter an dem Deal mit dem einstigen Meister-Trainer arbeiten. Das wäre das Aus für Jarchow, Kreuzer und van Marwijk. Es sollen bereits informelle Gespräche wegen einer Zusammenarbeit mit Magath stattgefunden haben.

Der Imageschaden des stark abstiegsgefährdeten Bundesliga-Dinos ist jetzt schon immens. "Der HSV zerstört sich selbst", schrieb die Hamburger Morgenpost, das Fachmagazin kicker urteilte: "Das Chaos."

In der herrschenden Unruhe soll van Marwijk den Tabellenletzten derweil auf das Viertelfinale im DFB-Pokal gegen Klub-Weltmeister Bayern München vorbereiten. Der Niederländer verhängte laut Bild-Zeitung eine Art Hausarrest für seine Spieler. Kapitän Rafael van der Vaart und Co. müssen unter der Woche um 21.00 Uhr zu Hause sein. Selbst Restaurant– und Kino-Besuche seien tabu.

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sid

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