14.11.2013 13:04 Uhr

U-Haft-Entscheidung bei Kuljić am Nachmittag

Muss Sanel Kuljić hinter Gittern?
Muss Sanel Kuljić hinter Gittern?

Im mutmaßlichen Erpressungs-Skandal im österreichischen Fußball könnte am Donnerstag entschieden werden, ob gegen die am Dienstag festgenommenen Sanel Kuljić und Sulim D. Untersuchungshaft verhängt wird oder nicht. "Die Befragung der beiden Personen findet heute am Nachmittag statt", sagte die Sprecherin des Landesgerichtes Salzburg, Bettina Maxones-Kurkowski.

"Im Anschluss an die Einvernahme durch die Haft- und Rechtschutzrichterin wird voraussichtlich über eine Verhängung der U-Haft entschieden", erklärte die Gerichtssprecherin. Da Ex-Teamspieler Kuljić und sein mutmaßlicher Komplize am Mittwoch um 16.00 Uhr von der Polizei in die Justizanstalt Salzburg gebracht worden sind und die gesetzliche Frist für eine Verhängung der U-Haft ab dem Zeitpunkt der Einlieferung 48 Stunden dauert, ist noch nicht sicher, ob noch am Donnerstag darüber entschieden wird. Die Frist endet erst am Freitag um etwa 16.00 Uhr.

Die zwei Verdächtigen haben bisher eine Erpressung bestritten. Kuljić gab gegenüber den Behörden an, dass das mutmaßliche Opfer Dominique Taboga, Profi beim Bundesligisten SV Grödig, Schulden bei ihm hätte und es sich bei den Geldübergaben um eine Rückzahlung der Schulden gehandelt habe.

Beträge wurden relativiert

Taboga gab hingegen vor Polizisten an, er hätte ein Spiel manipulieren sollen, habe sich aber geweigert. Wegen des entgangenen Gewinns habe man ihn unter Androhung von Gewalt gegen sich und seine Familie erpresst. Es sei zu mehreren Geldübergaben gekommen. Anfangs sprach Taboga von "über 70.000 Euro", dann korrigierte er die Aussage und nannte einen Gesamtbetrag von "etwas unter 30.000 Euro", den er seinen Erpressern übergeben hätte.

Die Salzburger Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt gehen derzeit nicht davon aus, dass es sich bei dieser Causa um einen großen Wettbetrug handelt. Vermutet wird "eine Erpressung in eigener Sache" zwischen den beiden Kickern, die im Frühjahr 2012 gemeinsam ein halbes Jahr in der höchsten Spielklasse für Kapfenberg gespielt hatten. Die Justiz ermittelt wegen schwerer Erpressung.

Der Verteidiger von Kuljić, der Wiener Rechtsanwalt Wolfgang Rebernig, hat am Donnerstagvormittag die Akten über den mutmaßlichen Erpressungsfall auf den Tisch bekommen. Er müsse diese noch studieren und werde dann persönlich mit Kuljić sprechen. Erst dann könne er eine Stellungnahme dazu abgeben.

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apa

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