10.08.2013 22:00 Uhr

Salzburg zeigt vor Derby gegen Grödig Respekt

Der Kontrast könnte kaum größer sein. Vier Tage nach dem bitteren Aus in der ChampionsLeague-Qualifikation gegen Fenerbahce wartet auf RB Salzburg in der vierten Bundesliga-Runde am Samstag (19.00 Uhr) "Dorfklub" Grödig - und doch ist es das Spitzenduell. Der Aufsteiger liegt punktegleich mit dem Tabellenführer und Vizemeister auf Platz zwei und nahm zuletzt Admira Wacker beim 7:1-Heimsieg regelrecht auseinander. Salzburg-Trainer Roger Schmidt lobte den Gegner sicherheitshalber in höchsten Tönen.


"Das ist kein Zufall, sie sind auch nicht zufällig aufgestiegen", sagte der Deutsche bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der beiden Vereine. "Man kann da nur ein großes Kompliment machen, weil sie aus den Mitteln, die sie zur Verfügung haben, sehr viel herausholen." Die Stärken: "Grödig tritt geschlossen auf, hat eine klare Spielanlage - sowohl gegen den Ball als auch bei Ballbesitz."


Vielleicht dachte Schmidt dabei auch an sein Team, das gegen Fenerbahce spielerisch beeindruckte und letztlich nur an der Chancenauswertung scheiterte. "Das hat schon sehr wehgetan. Wir haben sehr viel investiert, uns sehr gut vorbereitet und fast alles umgesetzt", erinnerte sich der 46-Jährige. "Wir hatten deutlich mehr klare Torchancen, haben deutlich weniger zugelassen. Viel mehr kann man ja nicht machen."


Grödig könnte im ersten Salzburger Duell im Fußball-Oberhaus seit der Saison 1971/72 (Austria Salzburg - SK Bischofshofen) das Salzburger Champions League-Aus mit der ersten Saisonniederlage bezahlen müssen. "Wir versuchen, diese Enttäuschung umzuwandeln", sagte Schmidt, der mit seiner Truppe auch die Serie von 22 Meisterschaftspartien ohne Niederlage prolongieren will.


Für Grödig-Coach Adi Hütter ist die Begegnung in Wals-Siezenheim "eine besondere", schließlich kickte der Vorarlberger lange Jahre beim Vorgängerclub Austria Salzburg, beendete seine Karriere bei den Juniors der Red Bulls und hatte die Amateure in der Saison 2008/09 als Cheftrainer unter seinen Fittichen.


Nicht nur deswegen hatte auch er nur Lob für seinen Gegner parat. "Leistung und Ergebnis haben überhaupt nicht zusammengepasst. Das Aus ist wirklich schade, das ärgert mich für den österreichischen Fußball", erklärte Hütter, der zugab, dass der tolle Start seines Teams mit einem Remis gegen Ried sowie den Siegen über Sturm und Admira Wacker so "nicht zu erwarten" gewesen sei.


"Wir haben versucht, die Spielanlage in eine andere Richtung zu bringen. Wir hatten in der Erste Liga viel Ballbesitz, das ist in der Bundesliga viel zu gefährlich", erklärte der 42-Jährige. "Jetzt versuchen wir, die Gegner in der gegnerischen Hälfte zu beschäftigen. Das hat schon ganz gut geklappt, aber ich sehe schon auch noch viele Fehler."


Hoffnung darf den Gästen auch machen, dass Salzburg noch in jedem Pflichtspiel mit Ausnahme des Cups stets mindestens ein Gegentor kassierte. "Wir müssen mutig auftreten und ohne Angst nach vorne spielen", forderte denn auch Grödig-Verteidiger Lukas Schubert. "Der Druck liegt eindeutig nicht bei uns."

apa

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