17.02.2013 19:00 Uhr

304. Wiener Derby: Ein Showdown zum Auftakt

"Es ist angerichtet. Wir freuen uns, dass wir gleich mit einem Topspiel beginnen dürfen." Austria-Trainer Peter Stöger fand die passenden Eingangsworte vor dem 304. Wiener Derby zwischen Austria und Rapid. "Die Temperaturen sind nicht die angenehmsten, aber es wird Zeit." Das Prestigeduell wird am Sonntag, dank der Rasenheizung und dem 50-Personen-Team rund um Harry Gartler im Gerhard-Hanappi-Stadion planmäßig stattfinden können. In Gefahr war das Spiel nie.


Gute Bedingungen fand Stöger bereits während der für ihn zufriedenstellenden Vorbereitung vor. Ein "bisschen Pech" hätte die Austria in der Vorwoche gehabt, als zwei, drei Spieler verkühlt gewesen wären. Rechtzeitig vor dem Showdown stehen dem Trainer jedoch alle Kaderspieler wieder zur Verfügung – nur auf Tomáš Jun muss wegen dessen Zwei-Spiele-Sperre verzichtet werden.


Auch Rapid zeigte sich mit der Vorbereitung zufrieden. "Von den Bedingungen her war es wahrscheinlich die beste bislang", meinte Steffen Hofmann, der bereits sein 10. Winter-Aufbautraining mit den Grün-Weißen bestritt. Trotz der Kälte ist sich der Kapitän sicher, dass es ein "ganz heißes Spiel" wird.


Sein Trainer hat die Aufstellung schon im Kopf. "Überraschen werden wir die Austria nicht können. Wenn man viermal im Jahr gegeneinander spielt, ist das aber auch normal", so Peter Schöttel. Ein Fragezeichen steht noch hinter der Startelf-Nominierung der beiden Neuzugänge Branko Bošković und Marcel Sabitzer. Letzterer war "von Beginn an sehr dominant", wurde aber vergangene Woche krankheitsbedingt zurückgeworfen.


Über die Anfangsformation wollte auch Stöger nicht zu viel verraten. "Im ersten Spiel möchte ich es meinem geschätzten Freund aus Wien-Hütteldorf nicht zu einfach machen." Schöttel solle sich den Kopf zerbrechen, ob Neuzugang Barazite zum Einsatz kommt oder ob die Austria mit der Doppelspitze Hosiner und Kienast auflaufen werden. Das Austria-Trainerteam hat auch noch keinen Entschluss gefasst: "Von den Überlegungen her, sind wir nicht ganz so sicher."


Die ewige Frage, ob Roland Linz spiele, hat sich durch dessen Abgang Richtung Thailand freilich erübrigt. Ein ähnliches Spiel mit einem anderen Namen, etwa Kienast oder Barazite, möchte Stöger sich nicht antun. "Diesen Schuh ziehen wir uns nicht an", stellte er klar.


2012 wird nicht kommentiert


Rapid hätte in den beiden vergangenen Derbys große Probleme mit der Art und Weise, wie die Austria spielte, gehabt. "Auch da haben wir unterschiedliche Formationen gehabt. Sie werden sich etwas überlegt haben und wir haben uns überlegt, was sie sich überlegt haben", hofft der 46-Jährige dem Gegner auch diesmal Probleme bereiten zu können.


Mit den letzten Spielen wollte Schöttel nichts mehr zu tun haben: "Wir kennen alle die Statistik. Ich hoffe ich bin nicht unhöflich, wenn ich das Derby-Jahr 2012 nicht mehr kommentiere. Im Herbst haben wir zweimal nicht das gezeigt, was wir können."


Mit 17.000 Besuchern ist das Hanappi-Stadion restlos ausverkauf. Ein zusätzliches Ticket stellte Sportdirektor Helmut Schulte noch zur Verfügung – nämlich seinen eigenen Tribünenplatz: "Ich werde wie Uli Hoeneß und Rudi Assauer auf der Trainerbank Platz nehmen." Nur die obligatorische Zigarre des ehemaligen Schalke-Managers wird fehlen.


Die Veilchen werden von rund 1.750 Anhängern begleitet. Mehr Karten stellte Rapid den Gästen aufgrund des Sicherheitspuffers nicht zur Verfügung. Zudem freut sich die Austria über eine neue Rekordmarke bei den Abos für das Frühjahr (6.200). Die Euphorie nach dem fulminanten Herbst sei spürbar, das macht der Meistertitel klarerweise ein Thema. "Es wäre das einfachste zu sagen, dass Salzburg trotzdem der Favorit ist. Aber wenn man sich den Vorsprung (sieben Punkte) erarbeitet, dann muss man auch dazu stehen", erklärte Stöger.


Dass der Erzrivale schon offen über den Teller spricht, wollte Hofmann nicht wertend kommentieren: "Das ist nur die Angelegenheit der Austria. Wer am Ende oben steht, sieht man nach 36 Runden. Ob es uns dann gefällt oder nicht ist eine andere Frage. Wir konzentrieren uns auf Sonntag."


red

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