07.10.2012 21:30 Uhr

Rapid sucht gegen Wr. Neustadt Trost

Nur drei Tage nach der 0:2-Niederlage in Charkiw ist Rapid am Sonntag (18.30 Uhr) in der elften Runde der Fußball-Bundesliga vor eigenem Publikum gefordert. Gegner Wiener Neustadt scheint aufgrund der Tabellensituation prädestiniert als Trostspender und Instrument der Frustbewältigung, in den jüngsten 23 Runden feierte der Vorletzte lediglich einen Sieg.


Rapids Peter Schöttel, der vor seinem 100. Spiel als Bundesliga-Coach (43 Siege - 28 Remis - 28 Niederlagen) steht, warnte freilich vor den Mühen der Ebene. "Die Umstellung nach so einer Partie ist immer die größte Gefahr", erklärte Schöttel, der im Dezember 2009 just in Wr. Neustadt seine Karriere als BL-Trainer startete, ehe er im Sommer 2011 in seine "Heimat" nach Hütteldorf wechselte. Nach der vom Resultat her glücklosen, spielerisch aber durchaus ansprechenden Leistung in der Ukraine findet man sich gegen die Niederösterreicher in einer ganz andere Rolle wieder - der des Favoriten. "Vom Kopf her ist das ganz schwierig, da hilft es sicher, dass wir ein Heimspiel haben", sagte Schöttel.


So erfreut sich der Trainer über die spielerische Leistung gegen Charkiw auch zeigte, so wenig Zeit bleibt ihm, das Spiel einer genauen Betrachtung zu unterziehen. "Das ist das Problem von den vielen Spielen, dass du eigentlich zu keinen tiefen Analysen kommst", erklärte der 45-Jährige, der mit Grün-Weiß am 28. Juli einen 1:0-Erfolg in Wr. Neustadt verbuchen konnte. "Wir haben eben nicht viel Zeit, um in der Vergangenheit zu verweilen, müssen jetzt noch einmal alles herausholen, dann kommt ohnehin die Länderspielpause." Verzichten muss Schöttel gegen den Tabellenvorletzten nach wie vor auf das Quartett Drazan, Schimpelsberger, Prokopic und Schaub, mit Veränderungen im Vergleich zum Spiel in Charkiw ist zu rechnen.


SCWN-Coach Heimo Pfeifenberger hofft auch ein bisschen auf die Doppelbelastung des Gegners. "Wenn alles zusammenpasst, kann es ein kleiner Vorteil für uns sein. Aber es liegt an uns, ob wir das ausnützen können", sagte der Salzburger, unterstrich zugleich aber auch seinen Respekt vor dem Rekordmeister: "Rapid ist auf jeden Fall ein absoluter Titelanwärter und zurecht Tabellenführer. Wenn man nach zehn Runden vorne ist, zeugt das von Klasse." Tatsächlich war Rapid zuletzt sehr erfolgreich unterwegs, holte aus den jüngsten vier Runden drei Siege und ein Unentschieden - und ist mit nur vier Gegentoren in der laufenden Saison nach wie vor auch eine Defensivmacht.


Pfeifenberger bezeichnete sein Team, das zuletzt gegen Sturm (1:1/heim) und Mattersburg (0:0/auswärts) remisierte und gegen Rapid seit sechs Spielen ohne Erfolg ist (4 Niederlagen, 2 Unentschieden) als "krassen Außenseiter. Aber wir fahren nach Wien, um ungeschlagen zu bleiben und wenn möglich zu gewinnen." Drei Punkte trennen die Niederösterreicher derzeit von Schlusslicht Innsbruck, für Pfeifenberger alles andere als ein Sicherheitspolster. "Wir sind uns dessen bewusst, dass wir im Abstiegskampf sind. Wir müssen uns permanent damit befassen, egal ob wir einmal drei Punkte vorne sind oder zwei Punkte hinten", erklärte er. "Deshalb können wir uns nicht nur auf die direkten Duelle mit Wacker verlassen, sondern müssen überall Punkte holen."


apa

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