18.08.2012 21:30 Uhr

Rapid erwartet "harten Brocken" Sturm Graz

Mit dem Europa-League-Aufstieg und dem 2:0-Auswärtssieg in Salzburg hat Rapid die bittere 0:3-Derbyschlappe in idealer Weise aufgearbeitet. Ein Trend, der auch am Samstag im Heimspiel gegen Sturm Graz fortgesetzt werden soll. In der 5. Bundesliga-Runde gastiert mit den Steirern allerdings ein Gegner in Hütteldorf, der sich zuletzt beim 4:1 über den WAC von seiner besten Seite zeigte. Das entging auch Rapid-Coach Peter Schöttel nicht, der meinte: "Sturm ist ein harter Brocken."


Für Sturm-Trainer Peter Hyballa bedeutet das Duell mit dem Rekordmeister einen emotionalen Schub. "Auf ein Spiel wie gegen Rapid habe ich Bock. Das turnt mich an. Bei so einem Spiel werde ich stärker, das versuche ich auch auf die Spieler zu übertragen", erklärte der Deutsche, der mit Rubin Okotie, Imre Szabics, Darko Bodul und Richard Sukuta-Pasu zuletzt vier gelernte Stürmer in der Startelf aufbot und damit den richtigen Riecher hatte.


Dass sein Team dabei aber auch Defensivschwächen offenbarte, blieb auch Hyballa nicht verborgen. "Um die Defensive zu stärken, müssen auch unsere Stürmer mehr arbeiten. Dabei meine ich Laufarbeit, Drecksarbeit und Schweinearbeit", forderte der 36-Jährige, der weiter auf die verletzten Leonhard Kaufmann, Jürgen Säumel, Serkan Ciftci, Andreas Hölzl und Florian Kainz verzichten muss. Ebenfalls weiter angeschlagen ist der bei Hyballa nicht mehr gefragte Ferdinand Feldhofer, der mit einem Wechsel zu Wr. Neustadt in Verbindung gebracht wird.


Schöttel, der bisher auf Rotation setzte, ließ sich nicht in die Karten blicken, eines konnte er aber versprechen: "Wir werden sicher nicht so agieren wie Wolfsberg, die haben die Gefahr nicht so richtig erkannt." Angesichts eines offensiv starken Gegners sei höchste Aufmerksamkeit geboten. "Wir müssen das Spiel dominieren, aber viel Disziplin zeigen. Denn beim Umschalten sind sie richtig gut und haben Offensivspieler in einer sehr guten Verfassung", warnte Schöttel.


Auch Torhüter Lukas Königshofer, der seinen Kasten in drei von vier Liga-Partien bzw. in sechs der jüngsten sieben Spiele in der Bundesliga sauber hielt ("Die Defensive funktioniert sehr gut"), ist sich der Gefahr bewusst. "Sie haben sensationell agiert", meinte der 23-Jährige zur jüngsten Vorstellung der Grazer, "aber sie haben hinten auch Probleme".


Möglicherweise nur auf der Bank wird Terrence Boyd Platz nehmen. Der US-Amerikaner, der am Mittwoch beim 1:0-Sieg über Mexiko per Fersler den Assist lieferte, saß in Madrid fest und landete erst am Freitagabend in Wien.


Für ihn könnte Deni Alar vom Mittelfeld auf seine Lieblingsposition als Solostürmer vorrücken. "Sturm hat das zuletzt sehr gut gemacht. Wir müssen kompakt stehen und unsere spielerische Klasse zeigen", erklärte der Steirer, der seine leichten Achillessehnenprobleme überwunden hat.


Hyballa hat höchsten Respekt vor dem Gegner: "Rapid ist eine Klassemannschaft. Sie sind robust, schalten schnell um und haben mit Steffen Hofmann einen der herausragenden Spieler der Liga in ihren Reihen. Und dazu haben sie die Fans im Rücken."


Statistisch gesehen, ist Rapid klarer Favorit. Seit dem Jahr 2000 haben die Wiener in 48 Spielen 23 Siege bei 13 Unentschieden gefeiert, das letzte Duell der Vorsaison endete am 22. April im Hanappi-Stadion durch Tore von Guido Burgstaller und Rubin Okotie 1:1.

apa

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