Rapid steht in Ried ordentlich unter Druck
Ausgerechnet beim Angstgegner ist Rapid im Kampf um den Meistertitel fast schon zum Siegen verdammt. Um die Hoffnung auf Platz eins in der Endabrechnung am Leben zu erhalten, hilft den Hütteldorfern am Sonntag im Auswärtsspiel gegen die SV Ried wohl nur ein voller Erfolg.
Drei Zähler liegt der Rekordchampion im Moment hinter den Salzburgern, die bereits am Samstag in Mattersburg antreten und dann am 6. Mai im Hanappi-Stadion gastieren.
"Wir wollen beim Cupsieger unbedingt drei Punkte holen und somit den Anschluss an Tabellenführer Salzburg wahren", erklärte Trainer Peter Schöttel vor dem Duell mit Ried. Zuletzt gab es für die seit vier Runden ungeschlagenen Grün-Weißen im Innviertel allerdings nur selten etwas zu holen - von den vergangenen neun Bewerbsspielen in Ried wurde nur eines (3:1 am 9. April 2010) gewonnen, aber gleich sechs verloren. Zu allem Überdruss fehlt auch noch Markus Heikkinen wegen einer Sperre, dafür gibt Steffen Hofmann nach einem Monat sein Comeback. Der Kapitän hat seine Muskelverletzung endgültig überwunden.
Die Qualitäten des Regisseurs werden dringend benötigt, um gegen die kampfstarken Rieder reüssieren zu können. "Sie brauchen wenig Chancen, um erfolgreich zu sein, spielen stets aus einer massiven Defensive, überbrücken das Mittelfeld rasch und suchen dann schnell den Abschluss", charakterisierte Schöttel den Gegner, der noch um die Teilnahme an einem internationalen Bewerb kämpft. "Ähnlich wie bei unserem letzten Gegner Sturm werden die Oberösterreicher versuchen, ihre Chance auf einen Europa-League-Platz aufrecht zu erhalten", vermutete der Rapid-Coach.
Auf Rang drei fehlt den derzeit fünfplatzierten Riedern nur ein Punkt. Außerdem besteht für die Innviertler die Chance, über den Cup ins internationale Geschäft zu kommen. Dennoch denkt Coach Gerhard Schweitzer nicht daran, im Hinblick auf das Pokal-Semifinale am Mittwoch daheim gegen die Austria Kräfte zu sparen. "Natürlich haben wir den Cup im Hinterkopf, aber deswegen werden wir keine Spieler schonen. Das können wir auch gar nicht, weil unser Kader zu klein ist."
Der Interims-Nachfolger von Paul Gludovatz rechnet mit einer engen Partie. "Zu Hause sind wir mit Rapid auf Augenhöhe. Wir wollen auf jeden Fall Fußball-Österreich etwas bieten, dazu müssen wir aber offensiv besser auftreten und mit Leidenschaft spielen", forderte Schweitzer.
Die Drucksituation bei Rapid lässt den Ried-Betreuer kalt. "Auch für uns geht es noch um etwas. Es ist aber auch schön, dass wir in dieser Phase der Saison noch um den Cup und einen Europacup-Platz in der Meisterschaft spielen können", betonte Schweitzer.
apa