21.08.2011 19:00 Uhr

298. Wiener Derby: Vorfreude bei Schöttel - Selbstvertrauen bei Daxbacher

Trotz seiner jahrzehntelangen Verbundenheit mit Österreichs Rekordmeister wartet auf Peter Schöttel am Sonntag im Ernst-Happel-Stadion eine gänzlich neue Erfahrung. Der 44-Jährige erlebt erstmals als Rapid-Trainer ein Derby und ist schon voller Vorfreude. "Ich erwünsche oder erträume mir einen Sieg über die Austria", erklärte der Wiener.


Über den Erzrivalen weiß Schöttel genauestens bescheid. "Wir haben verfolgt, was die Austria in den letzten Wochen gemacht hat und gemerkt, dass sie gute Leistungen geboten hat. Wir haben Respekt, aber keine Angst und sind gut vorbereitet", betonte der Coach der Hütteldorfer.


Gerade im Offensivspiel lief es bei den Grün-Weißen bisher nicht ganz nach Wunsch, was für Schöttel allerdings nicht überraschend kam. "Wenn ein Trainer wo hinkommt, ist es normal, dass er zuerst versucht, die Mannschaft Schritt für Schritt dorthin zu bringen, wo er sie haben will. Da ist es nichts Überraschendes, dass man zuerst versucht, die Defensive zu stabilisieren", sagte Rapids Rekordspieler.


Einmal mehr warnte Schöttel vor überzogenen Erwartungen im Anfangsstadium der Meisterschaft. "Wir sind noch immer in der Phase des Kennenlernens, und die wird vielleicht noch Monate dauern. Dass die Fans so etwas nicht hören wollen, ist mir klar." Trotz der Umstellungsschwierigkeiten ist der Ex-Teamspieler mit der bisherigen Bilanz - sieben Zähler aus vier Spielen - zufrieden. "Wichtig war, dass wir schon einiges gewonnen haben, auch wenn wir nicht grandios gespielt haben."


Gutes Gefühl bei Daxbacher


Gestärkt durch vier Siege en suite aus den jüngsten vier Pflichtspielen und die Einnahmen von rund einer Million Euro bringende Gruppenphase der Europa League vor Augen geht der FK Austria mit einigem Selbstvertrauen am Sonntag im Happel-Stadion ins 298. Wiener Derby gegen Rapid. "Die Zuversicht ist gestiegen, ich habe im Moment ein gutes Gefühl", sagte Austria-Trainer Karl Daxbacher.


Die Frage sei nur, wie das seine Schützlinge auf dem Rasen umsetzen werden. Es gebe jedoch keinen Favoriten, der Ausgang sei komplett offen. "Beide Teams sind auf Augenhöhe, die Tagesform wird mitentscheidend sein. Beide werden sich vornehmen, möglichst aggressiv und kämpferisch aufzutreten, das sind sie ihren Fans schuldig", glaubt der 58-Jährige. Das erste Duell im Prater-Oval seit 23. April 2006 (3:1 für Violett) verspricht mit Sicherheit Spannung, liegen die Erzrivalen mit je sieben Punkten und nur wegen der um einen Treffer unterschiedlichen Tordifferenz hinter dem in der Tabelle führenden Vizemeister RB Salzburg fast gleichauf.


Mit einem Remis bliebe Violett Zweiter und Nummer eins in der Stadt. Vor einem Derby werde immer viel hinein interpretiert, es zähle aber einzig und allein, was auf dem Platz geschehe, meinte Daxbacher. "Oft hat es sich schon bewahrheitet, dass nicht der gewinnt, der in der Tabelle vorne liegt. Wir wollen nicht nur vorne bleiben, unser Ziel ist es, zu gewinnen", macht er kein Hehl aus seinen Erwartungen. Er hofft, dass seine Truppe die Medias-Partie verkraftet und gut regeneriert hat.


Bei den Rapidlern sieht er einen Aufwärtstrend. "Die Abwehr hat sich konsolidiert, in der Liga erst ein Tor kassiert. Und ihre Stürmer sind immer gefährlich. Salihi ist ein Garant für Tore, Nuhiu entwickelt sich immer besser, und Alar ist ein hochgelobter Mann", sagte Daxbacher über den Gegner. Die Diskussion über Torhüter Helge Payer, der gegen Sturm Graz das Last-Minute-Tor teilweise auf seine Kappe genommen hat, versteht er nicht. "Payer ist ein guter Keeper. Das kann jedem Torhüter während der Saison einmal passieren."

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten