Supercup-Spiel als Bundesliga-Auftakt
Nur drei Tage nach dem erfolgreichen Auftakt in der Champions-League-Qualifikation startet Sturm Graz als Titelverteidiger in die neue Bundesliga-Saison. Die Truppe von Chefcoach Franco Foda tankte mit dem 2:0-Erfolg am Mittwochabend gegen den Videoton FC viel Selbstvertrauen und will im "Supercup"-Auswärtsduell mit Cupsieger SV Ried am Samstag (18.30 Uhr) einen Start nach Maß hinlegen.
"Unser Vorteil ist, dass wir schon ein Bewerbspiel in den Beinen haben und Selbstvertrauen getankt haben. Damit fahren wir gestärkt nach Ried", sagte Foda. Das Ziel zum Auftakt ist klar. "Wir sind Meister, wollen mit drei Punkten in die Meisterschaft starten", betonte der Sturm-Trainer. Die Grazer erinnern sich gerne an die letzten Meisterschaftsauftritte in der Keine-Sorgen-Arena zurück, vor dem 0:0 im jüngsten Duell am 8. Mai gab es drei Siege in Folge. "Deshalb sind wir auch guten Mutes. Aber in Ried ist es immer schwierig zu spielen", meinte der Deutsche.
Foda überlegt seine Mannschaft gegenüber dem Europacup-Auftritt in Klagenfurt zu verändern. Eine Umstellung ist fix. Mittelfeldspieler Haris Bukva hat sich gegen die Ungarn einen sieben Zentimeter langen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und muss circa drei Wochen pausieren. Für ihn dürfte der schon gegen Videoton eingewechselte Patrick Wolf beginnen. Fraglich ist der Einsatz von Matthias Koch, dem eine Muskelverhärtung zu schaffen macht. Der von Altach gekommene Mittelfeldspieler hatte gegen Videoton sein Pflichtspieldebüt im Sturm-Dress gegeben.
Geduldspiel wird erwartet
An vorderster Front könnte Foda das in der Champions-League-Quali erfolgreiche Parade-Sturmduo Imre Szabics/Roman Kienast zusammenspannen. Eine besondere Partie ist es für Thomas Burgstaller, der 31-jährige Oberösterreicher hat zwei Saisonen im Ried-Trikot absolviert. "Ich erwarte mir ein ähnliches Geduldsspiel wie gegen Videoton, aber wir wollen auch dort gewinnen", sagte der Innenverteidiger.
Auch 2010/11 hatte die Saison mit dieser Paarung begonnen, am 17. Juli 2010 hatten die Grazer dank Toren von Szabics (2) und Joachim Standfest klar mit 3:0 gewonnen. "Das soll heuer natürlich anders werden. Wir werden alles probieren, um zu punkten", sagte Ried-Manager Stefan Reiter. Es gilt die Serie von vier Meisterschaftspartien ohne vollen Erfolg im direkten Duell (Anm.: im Cup-Viertelfinale gewann Ried am 20. April in Ried mit 2:1) zu beenden und damit einen ersten Schritt in Richtung der Verteidigung des Titels "heimstärkste Saisonmannschaft" zu machen.
Für Ried-Coach Paul Gludovatz war die Vorbereitung deutlich zu kurz. Trotzdem habe man dabei gesehen, dass man mit großen europäischen Klubs teilweise mithalten könne. "Jetzt geht es darum, die restlichen Teile noch aufzuholen", meinte der Ried-Trainer, der erst nach sechs Runden ein erstes Resümee ziehen möchte. Seine Truppe bestehe aus vielen jungen, willigen Spielern, die alles geben. "Ihren Qualitätsnachweis können diese klarerweise noch nicht geliefert haben. Wir sind jünger, möglicherweise offensiver, aber nicht erfahrener", sagte Gludovatz.
Bei den Riedern hat sich im Kader einiges geändert, neun Abgängen stehen sieben Zugänge gegenüber. "Bei den Neuen ist der Wille da, sich schnell zu integrieren. Das wird aber noch eine Zeit dauern", meinte der Ried-Coach. Ein anderer, Kapitän Oliver Glasner, steht hingegen bereits vor seiner 15. Bundesliga-Saison. Im Auftaktspiel muss der 36-jährige Abwehr-Routinier aufgrund einer Muskelverhärtung im Oberschenkel passen. "Das macht die Aufgabe schwer, weil der Gegner im Angriff sehr stark ist", sagte Gludovatz. Laut Glasner könnte der Auftakt gegen die Grazer ein gutes Omen sein. "Im Vorjahr haben wir auch gegen Sturm begonnen und eine super Saison gespielt", meinte der Innenverteidiger.
apa