16.07.2011 21:30 Uhr

Gegen Admira kommt es für Rapid zum stillen Neubeginn

Das zweite "Geisterspiel" seit Gründung der Bundesliga 1974 nach Austria Wien - SV Pasching (4:0) am 11. Mai 2005 führt zwei große Fußballer früherer Jahre mit gemeinsamer grünweißer Vergangenheit zusammen. Peter Schöttel, der neue Trainer von Rapid, und Didi Kühbauer, der Feldherr von Aufsteiger Admira, treffen am Samstag zum Saison-Auftakt vor leeren Tribünen im Hanappi-Stadion aufeinander.


Der Ausschluss des Publikums ist noch eine Nachwirkung des Hütteldofer Platzsturms am 22. Mai im Wiener Derby gegen Austria Wien. Jetzt starten die Rapidler, die nach den damaligen Vorfällen einen Säuberungsprozess unter den Fans mit einem Maßnahmenkatalog vollziehen, das Unternehmen Wiedergutmachung für eine europacuplose Saison. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr verloren die Grünenweißen ihr Auftaktspiel in Innsbruck gegen Aufsteiger Wacker 0:4. Auch diesmal wartet der Primus der Ersten Liga als erster Gegner.


"Ich freue mich immer, wenn ich ins Hanappi-Stadion fahre. Das war als Spieler so und ist jetzt erstmals auch als Trainer so", sagte Kühbauer, der versicherte, sein Leben lang ein Grünweißer zu bleiben. Nur in den 90 Minuten müsse er auf seine Elf und seinen Job schauen. "Wir fahren hin und wollen dort ein gutes Spiel, das Bestmögliche machen. Wir wissen aber auch, dass wir klarer Außenseiter sind. Wir haben Respekt, aber keine Angst", meinte der Burgenländer, der seinem Kumpel das allerbeste wünscht, um Rapid weiterzubringen.


"Wir haben bei Rapid gemeinsam eine sehr erfolgreiche Zeit verbracht. Uns verbinden noch immer die Legenden-Spiele, die wir bestreiten", sagte Schöttel über Kühbauer, dem er für das Wiedersehen den Kampf ansagte: "Wir sind der Favorit!" Unterschätzen wird seine Elf die Gäste, gegen die er mit SC Wr. Neustadt in der vorigen Saison drei Testspiele bestritten hat, aber sicher nicht. "Das ist eine Mannschaft, die uns gefährlich werden kann. Die Admira hat ein klares System, eine gute Mischung aus Erfahrung und jungen Spielern. Es wird keine leichte Aufgabe, doch brauchen wir unbedingt die drei Punkte".


"Ich bin froh, wenn es vorüber ist"


Die Rapidler absolvierten am Freitag im großen Stadion das Abschlusstraining. Er habe sich nicht überlegt, was auf ihn und seine Mannen vor leeren Rängen zukomme. "Man wird jedes Wort verstehen auf und abseits des Platzes. Dementsprechend werde ich mich vorbereiten", meinte der Schöttel und sein Kapitän Steffen Hofmann, der die Kapitänsschleife vom Block West gegen eine neutrale tauschte, sagte: "Das wird eine ungewöhnliche Situation, ein ganz spezielles Spiel. Ich bin froh, wenn es vorüber ist und wir die drei Punkte haben".


Wenn er Gründe aufzählt, warum es nach dem enttäuschenden fünften Tabellenplatz 2010/11 jetzt besser laufen sollte, dann fallen dem Deutschen gleich mehrere ein. Es könne nicht schlechter werden, außerdem habe man neue Spieler und Fähigkeiten bekommen, die Rapid gefehlt haben. "Sie sind schneller, das hat uns nach dem Jelavic-Abgang gefehlt", glaubt Hofmann, den die gute Vorbereitung und die Arbeit im taktischen Bereich ebenfalls positiv stimmen. "Ich hoffe, wir setzen das alles um." Der Regisseur fühlt sich nach überstandener Magen-Darm-Probleme bereit. "Es ist noch Potenzial nach oben, es kommt mit den Spielen."


2005/06, als Admira den Gang in den Keller antreten musste, hat Rapid von den vier Duellen kein einziges (1:1/a, 0:1/h, 0:1/h, 1:2/a) gewonnen. Der jüngste Sieg der Wiener gegen die Südstädter datiert vom 7. Mai 2005, als es in Hütteldorf ein 6:0 gab. Zuletzt hat Rapid in der Liga gegen SC Wr. Neustadt mit Trainer Schöttel am 23. April einen Heimsieg gefeiert.


apa

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