05.05.2010 23:30 Uhr

Wiener Derby: Wer wird die Nummer 1 in der Hauptstadt?

FK Austria gegen SK Rapid - das 293. Wiener Derby, das 261. in der Meisterschaft, hat am Mittwochabend in der 34. Runde einen ganz besonderen Reiz. Ab 20.30 Uhr geht es im mit 13.000 Zuschauern ausverkauften Horr-Stadion nicht nur um das Prestige, die Fußball-Ehre und den Nummer-eins-Status in der Stadt, sondern auch um die Vorentscheidung im Kampf um den inoffiziellen Titel eines Vizemeisters hinter Salzburg.

Den Startplatz in der Europa League haben sowohl die drittplatzierten Favoritner als auch die unmittelbar vor ihnen liegenden Hütteldorfer schon fix in der Tasche. Die seit elf Meisterschaftspartien ungeschlagenen Rapidler, denen nur noch ein Treffer zum 500. Derby-Tor in der Liga fehlt, liegen derzeit mit einem Punkt Vorsprung auf die "Veilchen" auf Platz zwei. Geht es nach Trainer Peter Pacult, dann soll sich auch nach dem Match am Verteilerkreis nichts daran ändern. "Wir wollen auf jeden Fall vor der Austria bleiben", lautet die Devise des 50-Jährigen.

Die Austrianer könnten Salzburg schon mit einem Remis zum Meister machen. Vorausgesetzt, diese setzten sich in Kapfenberg durch. "Mir wäre es recht, wenn Kapfenberg gewinnt und wir auch siegen. Ein 1:0 für uns würde ich liebend gerne nehmen", sagte Austria-Trainer Karl Daxbacher, der nach Erreichen des Europacup-Startplatzes neue Ziele für seine Mannen ausgegeben hat.

"Wir wollen das Derby gewinnen, für den Rest der Saison heißt unsere Vorgabe: zweiten Platz erreichen", verkündete der Niederösterreicher, der seiner Truppe ein große Kompliment machte. Die Spieler, die zum Verein gekommen sind, hätten nach den Ausfällen der Stürmer Jun und Okotie im Herbst sowie von Acimomic im Frühjahr dem Druck standgehalten und die Jungen wie Dragovic, Leovac, Suttner den Sprung in die Mannschaft geschafft. "Das war für mich beeindruckend, wenngleich noch einige Schwächen auszumerzen sind."

Horr-Festung für Rapid fast uneinnehmbar

Die Austria, die von den jüngsten 15 Derbys nur zwei (2-7-6) für sich entschieden hat, holte im Frühjahr zwar fünf Punkte mehr als Rapid (26), ist aber seit fünf Duellen mit dem Erzrivalen (2:0 am 11. November 2008 im Horr-Stadion durch Tore von Krammer und Okotie) sieglos. Die Rapidler warten ihrerseits schon seit 22. Oktober 2005 (2:0 durch Lawaree und Kincl) auf einen vollen Erfolg im Horr-Stadion. Die triste Bilanz der Grün-Weißen von nur 2 Siegen aus 25 Partien im Horr-Stadion interessiert Pacult herzlich wenig. Viel wichtiger ist dem Coach, dass seine Kicker ihre Qualitäten abrufen und selbst initiativ werden. "Rapid wird immer versuchen, das Spiel selbst zu gestalten. Wir fahren nicht hin und warten, was der Gegner macht."

Dabei könnte Rapid wie zuletzt in Salzburg auf eine Formation mit Nikica Jelavic als Solo-Spitze setzen. Im Tor wird wieder Raimund Hedl stehen, auch wenn Helge Payer am vergangenen Wochenende in der Ostliga bei den Amateuren sein Comeback nach überstandener Handverletzung gab. Allerdings spielen personelle Planspiele und taktische Raffinessen in einem Match gegen die Violetten ohnehin nur eine untergeordnete Rolle, behauptete der Rapid-Coach. "In einem Derby hängt viel von der Tagesverfassung ab, davon, wer seine Nerven besser in den Griff bekommt. So ein Spiel wird nicht über die körperliche Seite, sondern über den Kopf entschieden", erklärte Pacult.

Die Vorfälle vom letzten Aufeinandertreffen, als Hofmann die Hausherren nach Intervention des Schiri-Assistenten (Ellbogen von Bąk gegen Konrad) aus einem Elfer in Führung brachte und Baumgartlinger und Acimovic vom Platz flogen, seien abgehakt. Von einer Revanche für das 0:2 sprach allerdings Zlatko Junuzovic. "Das Stadion wird beben, wir sind im Moment wirklich gut drauf und holen auch die Punkte. Ich bin daher zuversichtlich, dass wir nun auch Rapid schlagen werden", sagte der Mittelfeldspieler. Sein Trainer wird sich taktisch wieder etwas einfallen lassen. Was das sein wird, verriet er freilich nicht.

red

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