24.05.2009 17:00 Uhr

Zweiter Versuch an der Wedau

Sonntag, 20. Mai 2001. Es ist ein heißer Frühsommertag im Duisburger Wedaustadion. Das alte Rund ist nur gut zur Hälfte gefüllt. Für den heimischen MSV geht es am letzten Spieltag der Saison um nichts mehr. Doch die den Zebrafans gegenüber liegende Kurve scheint aus allen Nähten zu platzen. Gut 8000 Osnabrücker haben sich auf den Weg nach Duisburg gemacht, um auf ein kleines Wunder, genauer gesagt: den Klassenerhalt ihres VfL in der 2. Bundesliga zu hoffen. Alle Hoffnung ist jedoch vergebens, zum einen verpasst der VfL mit dem 2:2 den notwendigen Sieg und der FC Saabrücken verwehrt zeitgleich in Bielefeld die ebenso notwendige Schützenhilfe.
Fast auf den Tag genau acht Jahre später ist der VfL erneut auf solche angewiesen. Und muss ebenso erneut gewinnen, wenn der zweite Versuch an der Wedau glücken soll.


Daumen drücken für St. Pauli & Co


Bei aller Dramatik stellt sich die Ausgangslage der Niedersachsen diesmal allerdings ungleich aussichtsreicher dar als im Jahr 2001. Zum einen kann der VfL im schlimmsten Fall nicht mehr vom Relegationsplatz verdrängt werden, hätte die Entscheidung über den Klassenerhalt also eine Woche später gegen den Dritten der 3. Liga weiterhin in der eigenen Hand. Zum anderen haben die Lila-Weißen am Sonntag auf den anderen Plätzen diesmal gleich drei Eisen im Feuer. Denn mit einem eigenen Dreier könnte man noch Rostock, Frankfurt oder Koblenz auf den 16. Platz verweisen, wenn eines dieser drei Teams verliert – im Fall von Rostock würde sogar bereits ein Unentscheiden der Ostseestädter reichen, um den VfL, dessen eigener Sieg immer vorausgesetzt, vorzeitig zu retten.
Ein Teil dieser Konstellation dürfte allen Osnabrückern bestens bekannt sein. Denn da der FSV Frankfurt am Hamburger Millerntor spielt, muss man auch wieder einmal dem FC St. Pauli die Daumen drücken. Das hat bereits beim Last-Minute-Aufstieg vor zwei Jahren funktioniert, insofern hofft man in diesem Fall wieder auf norddeutsche Schützenhilfe und eine Wiederholung der Geschichte.


Duisburg ohne Torwart Starke


Wie vor acht Jahren ist das letzte Spiel für den MSV Duisburg auch diesmal weitgehend bedeutungslos. Dass das nicht bedeutet, dass die Zebras nun die ihre Partien kampflos hergeben, haben sie am vergangenen Sonntag beim unterhaltsamen 5:3 auf dem Betzenberg bewiesen. Unangenehme Folgen hat das erfolgreiche Gastspiel in Kaiserslautern allerdings für Tom Starke. Der Torwart des MSV wurde nach dem 3:4-Anschlusstreffer des FCK aufgrund eines "krass sportwidrigen Verhaltens" gegenüber dem Schiedsrichter vom Kontrollaussschuss des DFB zu einer Geldstrafe und einem Spiel Sperre verdonnert. So muss der 28-jährige Stammkeeper der Zebras nun zuschauen, wenn am Sonntag vielleicht nicht ganz so gutes Wetter wie vor acht Jahren aber sicherlich wieder eine gehörige Enge in der Gästekurve des Duisburger Stadions herrschen wird.

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