11.08.2013 19:30 Uhr

Zehn Rapidler erkämpfen sich Remis im 306. Wiener Derby

Das 306. Wiener Derby zwischen Rapid und Austria ist am Sonntag mit einem 0:0 und damit zum 70. Mal unentschieden zu Ende gegangen. In einer zwar engagiert geführten, aber über weite Strecken enttäuschenden Partie mussten die Hausherren im ausverkauften Hanappi-Stadion nach Gelb-Rot für Stephan Palla über eine Stunde lang in Unterzahl agieren, waren den ihrer Meisterform weiter nachlaufenden Favoritnern aber durchaus ebenbürtig.


Chancen bekamen die 16.700 Zuschauer in Hütteldorf kaum zu sehen, die beste hatte Christopher Trimmel, dessen Köpfler die Stange erzittern ließ (59.). Rapid konnte zwar auch zum zehnten Mal en suite keinen Derbysieg einfahren, ist in der laufenden Saison aber weiterhin ungeschlagen und verteidigte mit nunmehr acht Punkten Platz zwei in der Tabelle. Die Austria stockte ihr Konto auf fünf Zähler auf, steckt aber auf Platz sechs fest und muss weiter auf einen echten Befreiungsschlag warten.


Austria-Coach Bjelica hatte aus der matten Vorstellung bei Hafnarfjördur seine Lehren gezogen, nahm mehrere Umstellungen vor - die bemerkenswerteste im Sturm: Hosiner fand sich erstmals seit dem für die Austria - bedeutungslosen - Abschlusspartie der Vorsaison am 26. Mai zu Beginn in Salzburg auf der Bank wieder. Davor war der 24-Jährige nur bei seinem Debüt für die Austria am 1. September 2012 eingewechselt worden. "Er arbeitet gut, aber er hat nicht die Leichtigkeit der Vorsaison, vielleicht tut ihm das gut", sagte Bjelica, der im Mittelfeld zudem wieder Gorgon und Grünwald begrüßte.


Auch Rapid präsentierte sich im Vergleich zum Europacup-Auftritt gegen Asteras Tripolis verändert. Sabitzer musste Kapitän Steffen Hofmann ersetzen, der sich beim Aufwärmen einen Hexenschuss zugezogen hatte. Glück für Trainer Zoran Barisic, dass sich Sabitzer nach seiner Verletzung gegen die Griechen rechtzeitig wieder fitmeldete. Palla kam für Schrammel, Doppeltorschütze Schaub spielte von Beginn an.


Der 18-Jährige unterstrich seine gute Form mit einem Warnschuss schon in der dritten Minute - doch der Rest der ersten Hälfte wurde diesem vielversprechenden Auftakt nicht gerecht. Keine echten Chancen, unpräzise Zuspiele und viel Kampf und Krampf prägten das Geschehen. Von der flüssigen Vorstellung gegen Tripolis waren die Hausherren jedenfalls weit entfernt. Für etwas mehr Gefahr sorgte vielmehr die Austria, die Rapid-Goalie Novota mehrmals zum Eingreifen zwang, den Slowaken aber nie in Verlegenheit brachte.


Unrühmlicher Höhepunkt war schließlich Gelb-Rot für Palla, der nach einem harten Einsteigen gegen Dilaver nach nur 26. Minuten zurecht vom Platz flog. Boyd büßte es kurz darauf mit dem taktischen Wechsel, für ihn kam nach einer halben Stunde Schrammel. Die Austria, die schon davor besser ins Spiel gekommen war, drückte der Partie ab diesem Zeitpunkt ihren Stempel auf, ohne allerdings zu guten Einschussmöglichkeiten zu kommen.


Jun, wie gewohnt einer der besten Austrianer, eröffnete die zweite Hälfte mit einem letztlich zu unpräzisen Schuss am langen Eck vorbei (51.), Petsos konterte mit einem überraschend direkt angetragenen Freistoß, aber Lindner war am Posten (53.). Das Derby nahm Fahrt auf, Rapid kam wie schon beim 4:2 bei Sturm in der Vorrunde mit der Unterzahl bestens zurecht. Nach einer Stunde klopften die Hausherren durch einen Kopfball Trimmels dann auch an der Stange an - der folgende Schaub-Schuss aus Kurzdistanz wurde abgeblockt (59.).


Die Austria konnte kein spielerisches Kapital aus der Überzahl schlagen, wirkte nach wie vor verunsichert. Der beste Assist für die Gäste kam bezeichnenderweise von Rapid-Verteidiger Sonnleitner, dessen fahrlässige Rückgabe Novota in letzter Sekunde vor dem kurz zuvor eingewechselten Hosiner klären konnte (71.). Bjelica brachte im Finish mit Kienast einen weiteren Stürmer, an der leichten Überlegenheit Rapids und dem Ergebnis änderte das aber nichts mehr.


apa

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