25.09.2010 19:00 Uhr

Vennegoor of Hesselink rettet Rapid einen schmeichelhaften Sieg

Rapid hat in der neunten Bundesliga-Runde zum ersten Mal nach drei Niederlagen in Serie wieder einmal gewonnen. Die Hütteldorfer feierten vor rund 15.000 Zuschauern im Hanappi-Stadion gegen den Kapfenberger SV einen mehr als schmeichelhaften 3:2-(1:1)-Sieg. Die Steirer kassierten die vierte Niederlage in Folge und haben weiterhin noch nie einen Punkt aus dem Hanappi-Stadion mitgenommen.


Völlig überraschend gingen die tapfer kämpfenden und auch gut mitspielenden Gäste zweimal durch Markus Felfernig (10.) und David Sencar (48.) in Führung, Hamdi Salihi (19., 61.) schaffte aber jeweils den Ausgleich für die Elf von Coach Peter Pacult. Als alle schon mit dem Unentschieden rechneten, machte Jan Vennegoor of Hesselink (93.) doch noch den vom Trainer geforderten "Muss-Sieg" perfekt.


Nach drei Niederlagen in Folge starteten die Wiener bei der Europa-League-Generalprobe flott in die Partie. Die Hütteldorfer wollten schnell die Grundlagen für den Erfolg legen, hatten aber Pech, dass die Pfeife von Schiedsrichter Oliver Drachta bei einem elfmeterreifen Foul von Schmid an Salihi stumm blieb (5.).


Kapfenberg schockt die Gastgeber


Dem noch nicht genug kam es für die Hausherren gleich darauf noch schlimmer. Nachdem Kayhan den Ball nicht weggebracht hatte, legte die KSV-Solospitze Elsneg zurück auf Felfernig und dessen Schuss ging unter dem Körper von Hedl hindurch ins Netz (10.). Es war der zweite Patzer des 36-jährigen Rapid-Goalies in Folge, nach jenem am Mittwoch bei der 1:3-Niederlage in Ried. Damit dürfte die Tormanndiskussion endgültig neu entfachen. Helge Payer war am Samstag nicht im Kader, da seine Frau in der Nacht eine Tochter zur Welt gebracht hatte.


Die Rapidler zeigten sich davon unbeeindruckt und gaben sofort die passende Antwort. Ein Kavlak-Schuss ging noch am langen Eck vorbei (14.), ehe Salihi für den Ausgleich sorgte. Der albanische Teamstürmer drückte den Ball nach einem Hofmann-Freistoß und einer Konfusion in der KSV-Abwehr aus kürzester Distanz Volley über die Linie (19.). Danach flaute die Partie merklich ab, Rapid hatte zwar mehr Ballbesitz, war spielerisch aber nicht wirklich in der Lage gefährliche Aktionen herauszuspielen und schloss damit an die zuletzt schwachen Darbietungen an.


Kapfenbergs agiler Elsneg schoss aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei (41.). Auf der anderen Seite hatte KSV-Goalie Wolf mit einem Katzer-Kopfball keine Mühe (45.). Die Hausherren kamen kaum verbessert aus der Kabine und bekamen sofort die Rechnung dafür präsentiert. Nach einer Felfernig-Flanke brachte Sonnleitner den Ball im Rutschen nicht richtig aus der Gefahrenzone und Sencar traf Volley vom Elfer unhaltbar für Hedl zur neuerlichen Führung (48.).


Rapid kämpft sich zurück ins Spiel


Die Verunsicherung der Hütteldorfer war daraufhin augenscheinlich, die Steirer übernahmen das Kommando und hätten die Führung ausbauen können. Hedl machte einen Sencar-Gewaltschuss aber mit einer Faustabwehr zunichte (60.). Wie aus dem Nichts waren die Hausherren aber wieder im Spiel.


Nach Zuspiel von Vennegoor of Hesselink traf neuerlich Salihi (61.). Und es ging vor allem mit den Fans im Rücken noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft, die nach der Einwechslung von Atdhe Nuhiu in der letzten halben Stunde mit drei Spitzen agierte. Gefährlicher waren aber vorerst trotzdem die Gäste. Hedl rettete gegen Elsneg mit einer Fußabwehr in höchster Not (67.), zudem ging ein Versuch von Kröpfl knapp am Tor vorbei (74.).


In der Schlussphase waren die Hütteldorfer dann dem Führungstreffer näher, Wolf rettete mit einer Fußabwehr gegen Vennegoor of Hesselink (77.) und bei einem Schuss von Trimmel mit einer tollen Parade (86.). In der Nachspielzeit konnte der KSV-Tormann nach einer Kayhan-Flanke gegen Salihi noch retten, war danach gegen den Abstauber von Vennegoor of Hesselink aber machtlos (93.). Der ehemalige niederländische Teamstürmer, der sich sonst kaum in Szene setzen konnte, schoss sich damit auch den Frust, nach der gegen ihn eingebrachten Anzeige wegen des Fouls am Rieder Stefan Lexa, von der Seele und machte den ersten Meisterschaftssieg von Rapid seit dem 22. August (2:0 gegen Mattersburg) perfekt.


Die Partie erinnerte stark an das letzte direkte Aufeinandertreffen in Wien. Am 30. April war es nach 90 Minuten 3:3 gestanden, ehe Boskovic (92.) und Hofmann (95.) die Hütteldorfer noch zum Sieg geschossen hatten. Für den KSV bietet sich am 3. Oktober im Franz-Fekte-Stadion gleich die Möglichkeit zur Revanche.

apa

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