Hannover erst nach der Pause stark gegen Köln II
Köln (dpa) - Fußball-Lehrer Ewald Lienen, üblicher Weise ein Meister scharfer Kritik, beugte sich den Notwendigkeiten des Pokals. «Ich habe mich nur ein bisschen geärgert.» Der Trainer des Bundesligisten Hannover 96 konnte sich nach dem 4:0 (1:0)- Erstrundensieg bei den Regionalliga-Amateuren des 1. FC Köln nicht so recht entscheiden, ob das nun gut oder nicht so gut war.
Doch im Dunstkreis seiner alten Wirkungsstätte fiel die Wahl des ehemaligen Kölner Profi-Coachs dann doch zu eigenen Gunsten aus: «Ich bin zufrieden, dass wir eine Runde weiter gekommen sind.» Lienens Grad der Zufriedenheit war berechtigt. Schließlich hatten Vahid Hashemian (6. Minute), Thomas Brdaric (51.), Chawdar Yankow (54.) und Jiri Stajner (66.) den Zwei-Klassen-Unterschied zur Kölner U 23 deutlich gemacht. Und immerhin hatte der iranische Millionen- Neuzugang Hashemian per Kopf (Lienen: «Ein wunderschönes Tor») erstmals in einem Pflichtspiel für die Niedersachsen getroffen. Doch dass die «kleinen» Kölner nach dem 0:1 und trotz des Platzverweises gegen Tobias Nickenig (25.) nach einer «Notbremse» an Brdaric lange Zeit ebenbürtig waren und beste Chancen hatten, störte Lienen.
Auch die Torschützen Hashemian und Brdaric fanden den Gesamt- Auftritt nicht gerade berauschend. «Das ist nicht unbedingt so toll gelaufen», kommentierte Brdaric die Darbietung vor 2000 Zuschauern im Kölner Südstadion. Immerhin, so konstatierte Hashemian, «haben wir locker gewonnen. Und wir wollten keine neuen Verletzten». Fast auf eine komplette Elf musste Lienen verzichten, und besser wird es laut 96-Manager Ilja Kaenzig «erst im September».
Dennoch geht Hannover nach den beiden Auftakt-Unentschieden in der Bundesliga mit mehr Zuversicht in das Derby beim Hamburger SV. «Wir sind eine Runde weiter, und das gibt uns Selbstvertrauen für Hamburg», zeigte sich Brdaric davon überzeugt, dass der kleine Schritt im Pokal einen möglichen großen in der Bundesliga nach sich ziehen kann.